Sport: Nach Barcelona und Kairo
Potsdams Moderner Fünfkämpfer Matthias Lehmann im Weltcup-Aufgebot
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Matthias Lehmann, Moderner Fünfkämpfer des OSC Potsdam, wurde von Bundestrainer Iri Zlatanov in das Weltcup-Team 2008 berufen. Zu verdanken hat er dies seinem überraschenden Sieg bei der ersten Kaderqualifikation im Dezember in Berlin. Damit ist der Angehörige der Bundeswehrsportfördergruppe seinen Zielen im Mehrkampf aus Schießen, Fechten, Schwimmen, Reiten und Laufen einen großen Schritt näher gekommen. So fährt der 23-jährige am kommenden Samstag für zehn Tage mit der Nationalmannschaft nach Barcelona ins Trainingslager; dort wird auf den Olympiaanlagen von 1992 geübt. Ein kleiner Vorgeschmack auf das ganz große Ziel Olympia. Die Spiele 2008 in Peking wird Lehmann vielleicht schon selbst miterleben. Oder er wird sie am Fernseher verfolgen, falls sich im Kampf um die zwei deutschen Startplätze die beiden Favoriten – der Ex-Weltmeister von 2003 Eric Walther aus Berlin und der letztjährige WM-Vierte Steffen Gebhardt aus Darmstadt – durchsetzen sollten.
Nach dem Trainingslager unter der Sonne Spaniens geht es für Matthias Lehmann nach Kairo zum ersten Weltcup der Saison und danach voraussichtlich weiter nach Mexiko City zum Weltcup Nummer zwei. In Kairo muss sich „Matze“, wie Lehmann von seinen Teamkollegen gerufen wird, mit der internationalen Weltspitze messen. Besonders die heimstarken Ägypter werden versuchen, daheim Punkte für die Weltcup-Rangliste, die ein Kriterium für die noch laufende Olympiaqualifikation ist, zu erobern. Lehmanns Ziel ist klar: Er will das Finale der besten 36 erreichen und dann schauen was nach vorne geht. Vielleicht ist ja eine Platzierung um Platz 20 wie im vergangenen Jahr im polnischen Drzonkow möglich, als Lehmann sich noch kurz vor Toresschluss für die EM qualifizierte und dann im Juni seine erfolgreiche Premiere mit Platz sieben in der Staffel feierte.
In diesem Jahr soll nicht nur die EM-Teilnahme im Juli in Moskau her, sondern auch der Weltmeisterschafts-Start Ende Mai in Budapest. Dafür übt der ehrgeizige und disziplinierte Sportsoldat bei mehreren Trainern. Claudia Adermann bittet ihn fünf- bis sechsmal die Woche zum Schwimmtraining, Rüdiger Gotschol zweimal wöchentlich zur Fechtlektion. Vater Frank Lehmann schreibt seinem Sohnemann die Laufprogramme und steht mit an der Bahn, wenn es heißt, sechsmal 1000 Meter in einer bestimmten Zeitvorgabe zu laufen. Matthias Lehmann trainierte auch bereits bei den Spezialschützen in Frankfurt (Oder) unter den strengen Augen Olaf Haspels, der mit den Sportschützen Stefanie Thurmann und Martin Behrendt zwei heiße Olympiaanwärter betreut. Und beim Reiten nutzt Matthias Lehmann die sehr guten Bedingungen beim Potsdamer Reitverein in der Drewitzer Straße bei Sigrid Geschwandter; seit Jahren besteht hier zwischen den Modernen Fünfkämpfern und den Reitern eine enge Kooperation.
Jördis Schmidt
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