zum Hauptinhalt
Spiegelbild seiner Mannschaft: Heiko Schwarz hat Potenzial, doch reicht es im Moment nur fürs Mittelmaß. In der Hinrunde gab es Licht und Schatten. Mit einem Sieg gegen Meuselwitz will sich der SVB heute weiter auf Kurs halten.

© Jan Kuppert

Sport: Nach Neubeginn auf Kurs

Gegen ZFC Meuselwitz beendet der SV Babelsberg 03 heute die Regionalliga-Hinrunde

„Man sieht, dass die Mannschaft immer besser zusammenfindet und guten Fußball spielt.“ Archibald Horlitz, Vorstandschef beim Fußball-Regionalligisten SV Babelsberg 03, zeigt sich zufrieden über die Entwicklung der Mannschaft, die nach dem Drittliga-Abstieg im Sommer zusammengewürfelt wurde wie ein bunter Haufen Lego-Bausteine. Aus diesem hat in den zurückliegenden Monaten Nulldrei-Cheftrainer Cem Efe eifrig versucht, ein spieltaugliches Gefüge zu zimmern. Nach Ansicht von Präsident Horlitz gelingt ihm das zunehmend.

Bemerkenswert ist der Zeitpunkt, an dem Horlitz seinen Eindruck kundtat: In der Halbzeitpause des Regionalligaspiels am vergangenen Sonntag bei der zweiten Mannschaft von Hertha BSC. 1:3 lag da der SVB zur Pause zurück – am Ende stand eine 2:5-Niederlage. Die war verdient. Und dennoch hatte nicht nur Horlitz gesehen, dass die junge Babelsberger Truppe in ihrem Entwicklungsprozess vorankommt. „Wir haben nicht schlecht gespielt“, attestierte Cem Efe seiner Mannschaft, „aber wir haben auch viele Fehler gemacht.“

An sich trifft diese Analyse für die gesamte Hinrunde zu, die heute mit dem Heimspiel gegen den ZFC Meuselwitz (19.00) ihren Abschluss findet. Von Werbung für den Regionalliga-Fußball wie bei Spielen gegen Zwickau (2:1) und Magdeburg (2:2) bis hin zur Ernüchterung wie gegen Nordhausen (2:3) bespielte die Mannschaft die gesamte Palette des Fan-Gemüts. Dem verheißungsvollen Saisonauftakt mit drei Siegen folgte das, was sich am besten mit „Ankunft in der Realität“ beschreiben lässt. Denn die Babelsberger Wirklichkeit ist eine Mannschaft mit einem Durchschnittsalter von 22 Jahren und zahlreichen Spielern, für die die Oberliga bislang das Maximum war. Eine Realität mit Talenten, die Zeit brauchen. Eine Realität mit einem Sprachenmix auf dem Platz aus Deutsch, Spanisch und Kroatisch. Und eine Wirklichkeit mit fragilem Kader: Fallen Leistungsträger wie Torwart Mavin Gladrow, Kapitän Julian Prochnow, der sehr engagierte Maximilian Zimmer oder auch Heiko Schwarz aus, wird es eng. Und zur Realität am Babelsberger Park gehört nach wie vor, dass die finanzielle Lage angespannt ist: „Das bleibt schwierig“, offenbarte Horlitz unlängst.

In guten Spielen zeigen die Blauweißen attraktiven Kombinationsfußball mit schönen Ballstafetten. Spielt die Mannschaft schlecht, ähneln sich die Kennzeichen: mangelnde Zweikampfstärke, schwaches Defensivverhalten, langsames Umkehrspiel und eine hohe Fehlpassquote. „Wir sichern unser Angriffsspiel zu schlecht ab“, bemängelte Cem Efe zudem nach der 2:5-Klatsche vergangenen Sonntag. Gegentore, die vermeidbar scheinen, sind dann die Folge. Fehlende Konstanz und Rückschläge waren vor Saisonbeginn programmiert. „Die Jungs müssen lernen“, predigt Alemdin Civa, der sportliche Leiter, regelmäßig. Dabei lassen Spieler wie Severin Mihm, Lovro Sindik, Manuel Moral Fuster oder Manuel Becker bereits erahnen, welches Potenzial in der Truppe steckt.

Langweilig war die Hinrunde jedenfalls nicht. Auf Platz 9 steht der SV Babelsberg 03 da, wo ihn Trainer und Vereinsführung von Beginn an gesehen haben: im Mittelfeld. 20 Punkte aus der Hinrunde waren laut Horlitz das Ziel. 18 Punkte sind es jetzt – eine Begegnung vor Ende der Hinrunde. „Wir sind also auf Kurs“, meint Horlitz mit Blick auf das heutige Heimspiel. Drei Punkte gegen den Tabellen-14. aus Meuselwitz sind aber alles andere als sicher. Denn eines haben die bisherigen 14 Spiele gezeigt: In dieser Regionalliga kann jeder jeden schlagen, und die junge Babelsberger Mannschaft ist alles andere als berechenbar: Sie kann begeistern oder eben beim Tabellenletzten 2:5 verlieren.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false