zum Hauptinhalt

Sport: Nach Olympia in Athen wird in den Ehehafen gepaddelt

Potsdams Kanu-Ass Katrin Wagner startet beim Weltcup auch bei einer Staffel-Weltpremiere

Stand:

Potsdams Kanu-Ass Katrin Wagner startet beim Weltcup auch bei einer Staffel-Weltpremiere Eigentlich dachte Katrin Wagner, sie kenne im Kanurennsport bereits alles. Die jeweils zweifache Olympiasiegerin und Weltmeisterin vom Kanuclub Potsdam im OSC sitzt seit 1990 im schmalen Boot, erlebte zunächst so manchen Misserfolg und seit rund zehn Jahren um so mehr Erfolge. Heuer macht der 27-jährigen Sportsoldatin so leicht keiner mehr etwas vor. Trotzdem staunte Katrin Wagner nicht schlecht, als sie kürzlich das Programm für den Weltcup am Wochenende in Duisburg erfuhr: Sie wird bei der Generalprobe für die Olympischen Spiele nicht nur im Einer und Vierer paddeln; also in jenen Booten, für die sie aller Voraussicht nach am kommenden Montag offiziell für Athen nominiert werden wird. Sie gehört auch einer spektakulären 4mal-200-m- Staffel an, die in Duisburg ihre internationale Feuertaufe erleben wird, um schon bald ins WM-Programm aufgenommen zu werden. „Ich bin ja gespannt, wie das mit den Wechseln klappen wird, denn Abklatschen oder das Übergeben eines Staffelstabs gehen ja nicht. Wenn die eine über die Ziellinie fährt, fährt die nächste los“, zeigte sich Wagner, die die Staffel mit ihren Vierer-Kolleginnen Birgit Fischer, Carolin Leonhardt (beide Mannheim) und Maike Nollen (Berlin) bestreitet, noch etwas skeptisch. Ansonsten ist die Potsdamerin hinsichtlich der Olympia-Generalprobe auf der Wedau weniger skeptisch. „Ich bin derzeit sehr gut drauf“, erklärte sie einen Tag vorm ersten Start heute um 13.30 Uhr. Dass sie mit dem deutschen Viererkajak wieder ganz vorn mitmischt, wird allgemein erwartet. Dass sie sich am Sonntag auch im Einer in den Medaillenbereich paddelt, bleibt dagegen abzuwarten. „Wenn die gleichen Leute wie vorige Woche in Racice dabei sind, wird es sehr schwer“, weiß Wagner, die vor Wochenfrist im Tschechischen Aneta Pastuszka (Polen), Caroline Brunet (Kanada) und Josefa Idem (Italien) den Vortritt lassen musste. „Ich werde jedenfalls mein Bestes geben“, versprach sie. Schließlich will die gelernte Arzthelferin, die von Erfolgscoach Rolf-Dieter Amend zur Weltklasse-Paddlerin geformt wurde und nun unter den Fittichen von Detlev Hummelt und Wolfgang Lange trainiert, in Athen wieder aufs Medaillentreppchen. Vor vier Jahren in Sydney wurde sie Olympiasiegerin im Zweier und Vierer, im großen Mannschaftsboot bestehen auch 2004 die große Chance auf Gold. Doch das olympische Edelmetall ist nicht alles, was sie nach Athen lockt: „Die ganze Atmosphäre bei Olympischen Spielen ist einzigartig“, schwärmt sie. „Da ist man nicht nur mit Kanuten zusammen, sondern mit Aktiven vieler anderer Sportarten. Man sieht so viel Neues, Interessantes, und lernt viele andere Leute kennen. Außerdem ist das auch immer ein Medienspektakel.“ Um bei diesem Spektakel sportlich glänzen zu können, wird Katrin Wagner mit der Olympiaflotte nach Duisburg noch zwei Wochen in Kienbaum trainieren, ehe es zur so genannt „Unmittelbaren Wettkampfvorbereitung“ nach München geht. Die dortige Strecke ist ähnlich windanfällig wie der Olympiakurs von Schinias, das dortige Wasser ähnlich kalkhaltig und damit ähnlich schwer wie das im Athener Vorort. Die Paddler werden sich daher unter möglichst authentischen Bedingungen vorbereiten können. Gelingt Katrin Wagner am 27. und 28. August im schmalen Boot der große Wurf, wird sie gleich eine zusätzliche Mitgift mit an die Havel bringen. Denn: Nach Olympia wird geheiratet – aller Voraussicht nach im Oktober. Dann wird die Modellathletin ihren langjährigen Freund und Verlobten Lars Augustin heiraten. Der war einst selbst Spitzenkanute, verpasste aber 1996 die Olympia- Qualifikation und widmete sich fortan seinem beruflichen Werdegang. Derzeit arbeitet der 1,96-Meter-Recke als Betriebswirt in Essen – der Liebe hat die oft längere räumliche Trennung der beiden nicht schaden können. Darin sind sich Katrin und ihr Lars einig – nicht aber, was den künftigen Namen betrifft. „Das ist fast täglich Thema zwischen uns“, verriet die Braut in spe in ihrer stets offenen Ehrlichkeit. „Eins weiß ich aber: Ich werde meinen Namen behalten“

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })