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Sport: „Nach Peking 2008 ist definitiv Schluss“

Potsdams Ausnahme-Ruderin Kathrin Boron startet ihr zweites Comeback

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Kathrin Boron hatte gestern ihren vorerst letzten vollen Arbeitstag bei der Deutschen Bank in Potsdam. „Am Montag steige ich wieder ganz ins Training ein“, sagte die vierfache Olympiasiegerin und achtfache Weltmeisterin der Potsdamer Ruder-Gesellschaft den PNN. Die Ausnahme-Skullerin hatte in diesem Jahr eine Auszeit vom Hochleistungssport genommen, um sich stärker auf ihr berufliches Weiterkommen zu konzentrieren, und ein Sport-Tourismus-Management- Fernstudium begonnen. „Das Jahr ist mir gut bekommen. Ich habe zwar deutlich weniger trainiert als sonst, fühle mich aber schon relativ fit. Und jetzt greife ich nochmal volle Pulle an“, verkündete die erfolgreichste Skullerin der Welt, die die diesjährigen Ruder-Weltmeisterschaften in Eton – von denen erstmals Potsdamerinnen ohne Medaillen heimkehrten – nur vor dem Fernseher verfolgt hatte.

Ihr zweites Comeback auf dem Rollsitz – das erste gelang ihr 2003 nach der Geburt ihrer jetzt vierjährigen Tochter Cora überzeugend – soll den Schützling von Skull-Bundestrainerin Jutta Lau nochmal nach ganz oben führen. „Zuerst einmal muss ich mich wie jede andere Ruderin durch individuelle Einzelleistungen für die Nationalmannschaft empfehlen“, meint Kathrin Boron. „Extra-Würste bekomme ich nicht gebraten, das weiß ich selbst und das erwarte ich auch nicht.“ Deshalb schwitzt die 36-Jährige in den nächsten Monaten wieder auf dem Templiner See beziehungsweise im heimischen Seekrug. Von ihrem Arbeitgeber wird sie dafür freigestellt.

Jutta Lau erwartet, dass Boron „die Sache jetzt kompromisslos angeht. So wie ich sie kenne, wird sie das auch tun.“ Zugleich bekräftigt die Heim- und Bundestrainerin: „Auch Boroni wird keinen Vorschusslorbeer bekommen. Sie muss sich erst wieder anbieten, aber ich werde sie dabei voll unterstützen und hoffe, dass sie alles auch gesundheitlich durchsteht. Wenn sie im nächsten Jahr die entsprechenden Leistungen bringt, kann sie mit ihrer Erfahrung und Routine für die Skull-Nationalmannschaft sehr hilfreich sein.“

Das ist das erklärte Ziel der rudernden Bankkauffrau, die auf dem Wasser schon immer nur eins wollte: die Goldmedaille. Auch für die Weltmeisterschaften 2007 in München hat sie schon klare Vorstellungen: „Sollte ich mich für die WM qualifizieren, sollte mit unserem Boot schon eine Medaille drin sein.“ Wobei Kathrin Boron nicht verhehlt: „Meine Vorliebe gehört nach wie vor dem Doppelzweier.“ 2008 schließlich will die dann 38-Jährige zum fünften Mal bei Olympischen Spielen starten und natürlich ebenfalls erfolgreich sein. „Nur für noch eine Weltmeisterschaft fange ich nicht wieder an“, erklärte sie. „Peking ist mein großes Ziel – und danach ist dann definitiv Schluss.“ Ein weiteres Comeback kann sich Boron nicht vorstellen – zumindest momentan nicht.

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