Landeshauptstadt: Nachbau einer slawischen Siedlung Zwei Erdgrubenhäuser bei Dissen freigelegt
Dissen - Das Storchen- und Museumsdorf Dissen bei Cottbus will eine slawische Siedlung originalgetreu nachbauen. Mit der Errichtung von fünf sogenannten Erdgrubenhäusern aus Holz und Lehm soll das Dorfleben des slawischen Volkes im 11.
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Dissen - Das Storchen- und Museumsdorf Dissen bei Cottbus will eine slawische Siedlung originalgetreu nachbauen. Mit der Errichtung von fünf sogenannten Erdgrubenhäusern aus Holz und Lehm soll das Dorfleben des slawischen Volkes im 11. Jahrhundert authentisch nachgestaltet werden, sagte am Sonntag der Bürgermeister der Gemeinde Dissen-Striesow, Fred Kaiser (parteilos).
Motiv für die neue Touristenattraktion seien die rund 8000 Jahre alten, archäologischen Funde im Renaturierungsgebiet der Cottbuser Spreeaue. Das etwa 530 Hektar große Gebiet nördlich von Cottbus soll bis zum Jahr 2012 als Ausgleichsgebiet für das vom Braunkohletagebau in Anspruch genommene Teichgebiet Lakoma bei Cottbus in eine Auenlandschaft verwandelt werden.
Bei den archäologischen Ausgrabungen wurden nach Angaben des Landesamts für Denkmalpflege an fünf Stellen des Spreegebiets bisher mehrere tausend mittelalterliche Stücke aus ehemaligen slawischen Siedlungen gefunden. Außer Ofen- und Herdstellen, Werkzeugen und einer Vielzahl von Gegenständen des häuslichen Gebrauchs hätten die Archäologen auch zwei ehemalige Erdgrubenhäuser freigelegt. Die aus einem Holzflechtwerk bestehenden und mit Lehm verputzten Pfostenbauten sollen als Vorlage für den Nachbau der slawischen Siedlung dienen, sagte Kaiser. Das Projekt „Stary lud“ („Altes Volk“) solle in den nächsten fünf Jahren auf einer etwa 3000 Quadratmeter großen Fläche hinter dem Heimatmuseum Dissen entstehen. Träger des mehrere tausend Euro teuren Vorhabens sind die Gemeinde Dissen-Striesow und der Förderverein des Museums. ddp
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