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1. FFC TURBINE POTSDAM: Nachdenken an Havel und Main nach dem Skandalspiel am Sonntag im Karl-Liebknecht-Stadion

Die gegenseitigen Anfeindungen sollen ein Ende haben. Das erklärte Siegfried Dietrich als Manager des Frauenfußball-Bundesligisten 1.

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Die gegenseitigen Anfeindungen sollen ein Ende haben. Das erklärte Siegfried Dietrich als Manager des Frauenfußball-Bundesligisten 1. FFC Frankfurt nach dem Skandalspiel vom vergangenen Sonntag bei Turbine Potsdam, das für drei Spielerinnen im Krankenhaus endete. Die beiden Potsdamerinnen Alexandra Singer und Stefanie Mirlach, die mit Kopfverletzungen in der 88. Minute vom Feld mussten, sind inzwischen wieder aus dem Krankenhaus, Fatmire Bajramaj droht eine halbjährige Zwangspause. Sie hatte in der Nachspielzeit zu Frankfurts 2:1 getroffen, ehe sie sich bei einem Zweikampf mit Tabea Kemme einen Bänderriss im rechten Knie zuzog. Dieses Tor der Gäste gegen nur acht Potsdamer Feldspielerinnen hatte die Emotionen bei Turbine hochkochen lassen.

„Das war keine gute Leistung von uns. Wir haben uns blöd verhalten“, hatte Potsdams Coach Bernd Schröder bereits nach der Partie erklärt . Er befürchtete eine neue „überdimensionale Feindschaft“ zwischen beiden Teams. Die Lage zwischen beiden Klubs gilt seit Jahren als angespannt. Schröder und Dietrich sind keine Freunde, sie gelten als die großen Antipoden in der Liga, was sich auch auf das Fanverhalten auswirkt. Wurden die Frankfurterinnen im Karl-Liebknecht-Stadion früher gerne als „Würstchen“ bezeichnet, wurde es am Sonntag schlimmer: Frankfurts Manager wurde aus dem Fanblock mit mindestens einem Trommelstock beworfen. Er sei „bespuckt, beschimpft und beworfen worden“, so Dietrich, dessen Mannschaft sich in der Bundesliga drei später am gestrigen Mittwoch daheim gegen Aufsteiger FSV Gütersloh mit einem mageren 1:1 (1:0) begüngen musste „Wir haben zwölf bis 15 Chancen liegen gelassen. Wer seine Chancen nicht nutzt, wird bestraft“, ärgerte sich Dietrich später.

An Havel und Main hat nach den Ereignissen des Sonntags Inzwischen offenbar der Verarbeitungsprozess eingesetzt. Dietrich betonte: „Wir wollen angesichts des Rückspiels deeskalierend wirken, notfalls mithilfe des DFB.“ Der Frauenfußball brauche keine negativen Schlagzeilen. Auch im Potsdamer Lager gilt diese Meinung. „Es sind Emotionen reingebracht worden, die nicht nötig sind“, sagte Schröder. Aus Potsdam sind Mails in Frankfurt eingetroffen, in denen sich die Fans für ihre Aggressionen entschuldigen, bestätigte Dietrich. Ein Turbine-Fanclub meldete sich im Internet zu Wort. „Solch ein Verhalten ist nicht zu tolerieren und auch nicht im Sinne des Frauenfußballs“, heißt es bei „turbinefans.de“ zur Entschuldigung. dapd/PNN

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