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Mit dabei. Patrick Dogue – hier mit einer modernen Laserpistole – ist ins deutsche Team nachgerückt und startet ab Donnerstag bei den EM der Modernen Fünfkämpfer erstmals bei den Männern.

© Jördis Schmidt

Sport: Nachrücker mit guten Chancen

Patrick Dogue startet in Sofia bei EM im Modernen Fünfkampf

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Ein wenig Ruhe will sich Patrick Dogue heute noch gönnen. Die besagte Ruhe vor dem Sturm, denn der 20-Jährige steht vor einer großen Bewährungsprobe. Am morgigen Mittwoch besteigt er in Tegel den Flieger Richtung Bulgarien, wo in der Hauptstadt Sofia die diesjährigen Europameisterschaften der Modernen Fünfkämpfer ausgetragen werden. Für den Mann aus dem Luftschiffhafen insofern eine besondere Herausforderung, da es die ersten Europameisterschaften sind, die er als Junior bei den Männern absolviert.

„Die größte Konkurrenz wird aus Osteuropa kommen, ist für mich als Neuling aber sehr schwer einzuschätzen“, sagt der für den OSC Potsdam startende Fünfkämpfer. „Innerhalb meiner zweiten Juniorensaison ist dieser EM-Start eine absolute Zugabe. Wenn ich am Donnerstag beim Fechten mit rund 850 Punkten durchkomme, kann ich das Finale der Top 36 vielleicht erreichen. Allein das wäre schon ein toller Erfolg – schau’n wir mal.“

Nach den Qualifikationswettkämpfen zu Beginn des Jahres belegte Patrick Dogue in der nationalen Rangliste den fünften Platz. Dieser berechtigte allerdings nicht zu einem Start bei der EM in Bulgarien. Da sich sein Teamkollege Stefan Köllner ebenso wie der zweite deutsche Olympiastarter, Steffen Gebhard aus Bensheim, derzeit auf die Sommerspiele in London vorbereitet, rutschte Dogue nach.

Intensiv trainieren konnte er in den vergangenen Wochen jedoch nicht, da wichtige internationale Aufgaben anstanden. Bei den Junioren-Europameisterschaften in Ungarn belegte er vor drei Wochen den sechsten Platz. „Und damit war ich als jüngerer Jahrgang schon sehr zufrieden“, erzählt der Sportschüler, der derzeit an der Potsdamer Eliteschule des Sports an seinem Abitur bastelt.

An die Havel kam der gebürtige Bayer vor drei Jahren aus Erdingen. „Da, wo das Weißbier herkommt“, wie er unterstreicht. Bereut hat er diesen Schritt nie, wurde schnell heimisch und kann inzwischen auf mehrere Deutsche Meistertitel im Jugendbereich, eine Bronzemedaille mit der Staffel bei den Junioren-Weltmeisterschaften und einen sechsten Platz bei der Jugend-EM verweisen.

Und auch in Sofia rechnet sich Dogue als Neuling gute Chancen aus. „Vieles wird natürlich davon abhängig sein, ob auch andere Nationen ohne ihre Olympiastarter antreten“, sagt er. „Für mich wäre das schon sehr cool, bei den Großen im Finale zu stehen.“ Wenn der europäische Wettkampf beendet ist, richtet sich sein Blick vorerst auf die wohlverdienten Ferien, bevor der Fokus auf die Junioren-Weltmeisterschaften gelegt wird, die Anfang September im polnischen Drzonkow anstehen.

Dort bereitet sich indes auch Stefan Kölner auf die Olympischen Spiele vor. Gestern drehte er noch seine Runde in der Schwimmhalle im Luftschiffhafen, morgen geht’s nach Leipzig zum Fechttraining und anschließend nach Polen. Alles für bestmögliche Erfolge bei den Olympischen Spielen, wo Patrick Dogue auch einmal starten will.

Henner Mallwitz

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