Landeshauptstadt: Nächster Kraftakt an der Nuthestraße Zweiter Bauabschnitt dauert bis 2015
Zentrum-Ost – Noch in diesem Jahr startet der zweite Bauabschnitt der Nuthestraße von der Rudolf-Breitscheid-Straße zur Berliner Straße. Das teilten Fachbereichsleiter Norbert Praetzel und Bernhard Lohr von der Planungsgesellschaft am Dienstagabend vor Bürgern im Zentrum-Ost mit.
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Zentrum-Ost – Noch in diesem Jahr startet der zweite Bauabschnitt der Nuthestraße von der Rudolf-Breitscheid-Straße zur Berliner Straße. Das teilten Fachbereichsleiter Norbert Praetzel und Bernhard Lohr von der Planungsgesellschaft am Dienstagabend vor Bürgern im Zentrum-Ost mit. Die Stadtfraktion der Linken hatte zu einer ersten Informationsrunde in die neue Schülergaststätte der Lenné-Gesamtschule eingeladen. Es geht um insgesamt 1,7 Kilometer Straße, die weitere Sanierung der Humboldtbrücke und um den Neubau zweier neuer Zufahrten zur Nuthestaße am Babelsberger Ende des Bauabschnitts.
Welche Unannehmlichkeiten während der drei Jahre dauernden Bauarbeiten vor allem auf die Bewohner im Zentrum-Ost zukommt, konnte Praetzel noch nicht detailliert sagen. Das Ausschreibungsverfahren sei noch nicht abgeschlossen, so die Begründung. Lohr versicherte jedoch, Voraussetzung für den Zuschlag und Bau sei ein „Minimum von Beeinträchtigung“. Der beabsichtigte Abriss der Brücke am Humboldtring dürfte dabei die größte Belastung bringen. Das noch immer umstrittene Vorhaben soll im Winter 2012/2013 umgesetzt werden.
Viele trauern der laut Praetzel maroden Brücke nach und beklagen, dass es dann nur noch zwei Aus- und Einfahrten im Wohngebiet gibt: den Kreisverkehr und die Lotte-Pulewka-Straße. Fachbereichsleiter Praetzel verweist auf die eingehende fachliche Prüfung und auf die Tatsache, dass durch den Rückbau der Durchgangsverkehr unterbunden werde. Zumindest die Bewohner in der Nähe der Rampe begrüßen den Abriss. Praetzel: „Die Qualitätsverbesserung für das Wohngebiet ist enorm und im Verhältnis zu dem, was wir gewinnen, sind die Nachteile zu vernachlässigen.“ Ein Brückenneubau an dieser Stelle würde zudem das Budget sprengen.
Viele befürchten, dass der Kreisverkehr, vor dem sich bereits heute in Spitzenzeiten die Autos stauen, künftig überfordert sein könnte, nicht zuletzt durch den Neubau von Hunderten Wohnungen an der Friedrich-List-Straße. Der Fachbereichsleiter rät zum Abwarten. Sollte sich herausstellen, dass die Situation durch die jetzige Regelung nicht beherrschbar sei, werde eine Ampelregelung geschaffen, verspricht er. „Aber es wird immer weniger motorisierten Individualverkehr geben“, sagte er voraus.
Der zweite Bauabschnitt beginnt mit einigen Jahren Verspätung, weil die Finanzierung fraglich war. 35 Millionen Euro sollte das Gesamtprojekt kosten. Doch schon im ersten Bauabschnitt mit der Verlegung der Straßenbahn in die Seitenlage war das Geld ausgegeben. Jetzt stehen für die stadteinwärtigen Fahrbahnen nebst Radweg 22,1 Millionen Euro zur Verfügung. Den Löwenanteil steuert das Land bei, schließlich geht es bei der Nuthestraße um eine Landesstraße. Die Stadtverordneten haben laut Linke-Fraktionschef Hans-Jürgen Scharfenberg „in einem zähen Ringen“ über acht Millionen Euro im Nachtragshaushalt für die weitere Sanierung genehmigt. Für Potsdam sei das ein großer Kraftakt. Scharfenberg verwies darauf, dass die finanziellen Möglichkeiten für den Straßenbau dadurch bis 2016 blockiert seien. „Es wird auf Verschleiß gefahren“, bemerkte Praetzel zur prekären Situation bei der Instandsetzung der Straßen in Potsdam. G.S.
G.S
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