Landeshauptstadt: Nanoforschung mit Kantinensalz Materialforscherin mit Nachwuchspreis geehrt
Für den ersten Versuch habe sie etwas Salz aus der Kantine stibitzt, erinnert sich Nina Fechler und grinst. Sie brauchte es für ihr chemisches Experiment, schließlich wollte sie herausfinden, ob sich durch eine gewisse Mischung aus Salz und Biomasse ein bestimmter Kohlenstoff herstellen lässt.
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Für den ersten Versuch habe sie etwas Salz aus der Kantine stibitzt, erinnert sich Nina Fechler und grinst. Sie brauchte es für ihr chemisches Experiment, schließlich wollte sie herausfinden, ob sich durch eine gewisse Mischung aus Salz und Biomasse ein bestimmter Kohlenstoff herstellen lässt. Ein Kohlenstoff, in dem sich Energie speichern lässt und der dabei gleichzeitig günstig, nachhaltig und ungefährlich ist. Das Kantinensalzexperiment und zahlreiche weitere Versuche zeigten, dass genau dies möglich ist. Für die Entdeckung dieses sogenannten nanoporösen Kohlenstoffs wird Nina Fechler mit dem diesjährigen Nachwuchswissenschaftler-Preis der Landeshauptstadt Potsdam ausgezeichnet. Am Dienstag wurde sie der Öffentlichkeit vorgestellt, die offizielle Preisverleihung findet am Freitag statt.
Geboren und aufgewachsen in Kassel, kam Fechler für ihre Diplomarbeit zum Fraunhofer Institut nach Potsdam. Ihre Doktorarbeit schrieb sie dann am Max-Planck-Institut für Kolloid- und Grenzflächenforschung, dort ist die 30-Jährige heute Forschungskoordinatorin und Arbeitsgruppenleiterin – wohnen tut sie aber in Berlin. Institutsleiter Markus Antonetti ist mehr als stolz auf die Preisträgerin aus seinem Hause. „Das ist nicht irgendeine Doktorandin, das ist unsere wissenschaftliche Spitze“, sagte er am Dienstag. Fechlers Kohlenstoff sei 20- mal günstiger als bisherige Materialien zur Speicherung erneuerbarer Energien. Er könne sich gut vorstellen, dass dank Fechler eines Tages eine „Potsdam-Batterie“ auf den Markt komme. K. Wiechers
K. Wiechers
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