zum Hauptinhalt

ATLAS: Nase vorn

Henry Klix über gute Ideen vom Pfingsbergverein

Die schlechte Nachricht: Das Pfingstbergfest wird es nicht mehr geben. Als das Fest im Juni 1989 erstmals und unter den wachsamen Augen der Stasi gefeiert wurde, stimmten die Besucher gemeinsam das Volkslied „Die Gedanken sind frei“ an. Der verfallene Aussichtspunkt war vor der Wende zu einem Symbol geworden: Eine Handvoll junger Potsdamer setzte dem unerträglichen Stillstand etwas entgegen, als sie auf eigene Faust mit Aufräumarbeiten an der Ruine begannen. Schade, dass es dieses Fest künftig nicht mehr geben wird. Die gute Nachricht: An die Stelle des Pfingstbergfestes treten Festwochen, die einen Monat später stattfinden und sich auf zwei Wochenenden konzentrieren. Man möchte fast sagen: Der Pfingstbergverein hat wieder mal die Nase vorn. Denn es ist zwar schön, dass es in Potsdam heute ein riesiges Angebot ähnlicher Feste und Kulturaktivitäten gibt. Aber es ist schwer mit anzusehen, wie sie sich im Monat Juni Konkurrenz machen und viele gute Ideen auf der Strecke bleiben müssen. Der Potsdamer Sommer ist länger als vier Wochen. Und das wird der Stadt auch im neuen Jahr gut tun: Sich Gedanken machen und dem Stillstand – wo er sich blicken lässt – entgegenwirken.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false