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Landeshauptstadt: Naturfreunde wollen mehr als Wandern Junge Mitglieder für den Naturschutzverband

Potsdams Naturfreunde rüsten auf. War der kleine Kreis bisher nur als Ortsgruppe registriert, will er nun als Regionalgruppe Potsdam zu einem gemeinnützigen Verein aufsteigen, was auch die Förderung seiner Projekte ermöglichen würde.

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Potsdams Naturfreunde rüsten auf. War der kleine Kreis bisher nur als Ortsgruppe registriert, will er nun als Regionalgruppe Potsdam zu einem gemeinnützigen Verein aufsteigen, was auch die Förderung seiner Projekte ermöglichen würde. Wie der Vorsitzende Dieter Merz am Mittwochabend im Haus der Natur mitteilte, hat sich die Gruppe zahlenmäßig vergrößert und erwartet weiteren Zuwachs aus der Naturfreundejugend.

Dem uralten, 1985 in Wien gegründeten und 1905 auf Deutschland ausgedehnte Naturschutzverband fiel es schwer, nach der Wiedervereinigung seine Tätigkeit im Osten wieder aufzunehmen. 1933 durch die Nationalsozialisten verboten, hatte die aus der Arbeiterbewegung hervorgegangene Vereinigung nach 1945 in der Bundesrepublik eine neue Blüte erlebt, in der DDR war sie nicht wieder zugelassen worden. Die 1993 in Potsdam neu gegründete Gruppe hat sich bisher auf Naturwanderungen konzentriert. Sie werden auch 2008 fortgesetzt. Dabei war und ist der Biologielehrer und frühere Kreiswegemeister Helmut Zielke, der zu DDR-Zeiten mit Schülern 260 Kilometer Wanderwege ausschilderte, eine wichtige Stütze.

Die hinzugestoßenen jüngeren Naturfreunde wollen die Wirksamkeit jetzt aber auf die übrigen traditionellen Wirkungsgebiete des Verbandes ausdehnen, die Umweltpolitik, soziale Belange und den Natursport. So regte das aus Hessen gekommene Vorstandsmitglied Gaby Meyer „konsumkritische“ Stadtwanderungen an. Dabei sollen beispielsweise Waren unter die Lupe genommen werden, deren Herstellung mit Kinderarbeit verbunden ist. Ebenso wollen sich die Naturfreunde künftig in der Bürgerbeteiligung für Planvorhaben einbringen. Ein Thema soll dabei vor dem Hintergrund des Streites um den Uferweg am Griebnitzsee die Freihaltung der Uferzonen für die Allgemeinheit sein. Mit einer Aktion „Genuss mit Weitblick“ könnte auf die Bedeutung von Bioprodukten aus der Region hingewiesen werden.

Die Regionalgruppe will sich künftig jeden zweiten Donnerstag im Monat im Haus der Natur treffen. Weitere Interessenten sind willkommen. E. Hoh

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