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Landeshauptstadt: Naturlandschaft mit Hotel

Schloss Kartzow erwartet 2007 viele Hochzeitsgäste / Wiederherstellung des Schloss-Ensembles schwierig

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Kartzow - Bereits vor der Eröffnung als Vier-Sterne-Hotel in frühestens zwei Jahren wird das Schloss Kartzow wirtschaftlich betrieben. Wie die Investorin Ina Sonntag gestern bei einer Projektpräsentation erklärte, gibt es für den Zeitraum Juli bis September dieses Jahres 18 Anfragen für Hochzeitsfeiern in dem 1912 bis 1914 durch den Architekten Eugen Schmohl im Neobarock-Stil erbauten Schloss. Die künftige Hoteldirektorin rechnet damit, daher schon 2007 für mehr als 2400 Übernachtungen in den Hotels des Potsdamer Nordraums zu sorgen. Weiterhin seien drei Veranstaltungsreihen geplant: Die „Kartzower Schlosskonzerte“, der „Kartzower Sonntag“ – Brunch und Kultur– sowie „Träumereien am Kamin“.

Im Schloss haben indes erste Sanierungsarbeiten begonnen. Bis zum Mai sollen Ina Sonntag zufolge Teile des Erdgeschosses für die geplanten Veranstaltungen restauriert sein. Im Vorfeld des Tages des offenen Denkmals, bei dem das Schloss erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt wurde und das an diesem Tag 1600 Gäste zählte, hatte Potsdams Stadtkonservator Andreas Kalesse die denkmalpflegerische Bedeutung von Schloss und Park betont. Den Architekten Schmohl bezeichnete er als „unbekannt aber bedeutend“. Neben dem Schloss Kartzow stammt das erste Berliner Hochhaus, der Borsigturm in Tegel, von Schmohl.

Ina Sonntag zeigte gestern zwei Entwicklungsmöglichkeiten für das Schloss als Hotel auf. Das künftige Hotel könnte als kleine Variante 17 Zimmer, 34 Betten und einen Bedarf an 15 Arbeitskräften haben. Die Investitionssumme hierfür betrage zwei Millionen Euro. Vier Millionen Euro wolle sie investieren, wenn die große Variante mit 45 Zimmern, 90 Betten und 30 Arbeitskräften realisierbar sei. Laut Ina Sonntag ist dafür der Kauf von Nebengebäuden nötig. Sie nannte es einen Fehler des Landes als vormaligem Eigentümer, das Schloss-Ensemble auseinanderzureißen und die Gebäude einzeln zu verkaufen. Während der Kaufvertrag für einen Teil eines Seitengebäudes im Januar unterschrieben werden könne und auch der Kauf des so genannten Jägerhauses möglich erscheint, gestalte sich der Kauf der Torhäuser schwierig. „Horrende Summen“ würden dafür verlangt. „Da passen wir“, so Ina Sonntag.

Zu Wellness – das Schloss soll einen großen „Spa-Bereich mit Saunalandschaft“ und eine hauseigenen Solequelle aufweisen – gehört auch das Angebot von Naturerlebnissen, sagte Peter Nitschke, Geschäftsführer der Sielmann-Naturlandschaft Döberitzer Heide. Die jetzt 25 Kilometer Wanderwege auf dem ehemaligen Militärareal würden auf 60 Kilometer ausgedehnt. Nitschke kündigte für diesen Sommer die Öffnung eines 5,5 Kilometer langen munitionsberäumten Wanderweges von Krampnitz bis zur Speckdamm- und der Schafdammbrücke an. Das Hotel nannte er „für uns wichtig“, da die Naturlandschaft auch auf Besucher setzt, die nicht nur einen Tag bleiben.

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