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Frisörmeisterin Sylvia Gehrmann in ihrem Salon.

© Manfred Thomas

Landeshauptstadt: Natürlichkeit mit Strähnchen Sylvia Gehrmann feiert 30-jähriges Jubiläum

Bereits mit 18 Jahren hatte Sylvia Gehrmann ihren Meisterbrief in der Tasche. Sie war damit eine der jüngsten Friseurmeisterinnen überhaupt, zumindest in Potsdam und Umgebung.

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Bereits mit 18 Jahren hatte Sylvia Gehrmann ihren Meisterbrief in der Tasche. Sie war damit eine der jüngsten Friseurmeisterinnen überhaupt, zumindest in Potsdam und Umgebung. „Eigentlich sollten Gesellen erst eine Berufspraxis von drei Jahren haben, aber ich durfte die Zeit überspringen“, meint die Chefin des Salons Gehrmann, der zum Jahresanfang 2011 sein 30-jähriges Bestehen feiert. Am 1. Januar 1981 übernahm Jungmeisterin Sylvia das Friseurgeschäft in der Friedrich-Ebert-Straße 35 und dort findet man es auch noch heute, allerdings nicht mehr im Parterre, sondern in der ersten Etage.

Der kalte Winter erinnert Sylvia Gehrmann an den Aufwand, den die Ofenheizung zu DDR-Zeiten forderte und dass der Frost auch hin und wieder mal Wasserrohre platzen ließ. Dann sei man zum Haarewaschen mit den Kunden zum befreundeten Nachbarfriseur gezogen und gut eingepackt zum Frisieren wieder in den eigenen Salon zurück. Man half sich eben, Ausfälle konnte es bei jedem geben,sagt sie.

1996 zog die fünfköpfige Verwöhnmannschaft, die nicht nur Damen und Herren frisiert, sondern auch noch Nagelmodellage, Kosmetik und sogar Rückenmassage anbietet, um. „Außer Fußpflege“, sagt Sylvia Gehrmann lachend, „machen wir eigentlich so ziemlich alles.“ Dafür wurde Raum gebraucht und der stand eine Treppe höher eher zur Verfügung als im Parterre. Hohe schöne Räume mit Stuckdecken, viele Spiegel und große Zimmerpflanzen schaffen eine besonders wohnliche Atmosphäre. Die Treppe, sagt Sylvia Gehrmann, mache ihren älteren Kunden zwar schon mal zu schaffen, doch sie vergebe auch Hausbesuchstermine. In den 30 Jahren Salon Gehrmann sind Chefin, ihre Mitarbeiterinnen und die Kunden miteinander älter geworden. „Ich habe einen großen Stammkundenkreis“, sagt die Friseurmeisterin. Der käme aus Berlin, Teltow, Ludwigsfelde und – wenn in Potsdam unterwegs – sogar aus Hamburg und Münster. Zu DDR-Zeiten waren oft auch Westberliner unter ihren Kunden, die die angenehm niedrigen Ost-Preise zu schätzten wussten. Mit der Jugend hat die Friseurmeisterin trotzdem immer wieder zu tun. Seit 32 Jahren – sie wurde schon als Jugendliche dorthin delegiert – sitzt Sylvia Gehrmann in der Prüfungskommission des Innungsbereichs Potsdam und inzwischen ist sie deren Vorsitzende. Sie selbst hat 25 Lehrlinge ausgebildet. Für Februar wird schon gerade wieder die Lehrlingsmeisterschaft in Götz vorbereitet und da ist sie natürlich stark engagiert.

Die Mode wird für dieses Jahr vor allem Natürlichkeit bringen, leichte Wellen asymmetrische Frisuren und für Herren werden längere Haare empfohlen. Auch die Farbe tendiert zum Natürlichen mit Strähnchen aufgehellt. Und was wünscht sich Sylvia Gehrmann fürs neue Jahr? „Gesundheit“, sagt sie, „und immer zufriedene Kunden.“ Mit denen wird das 30-jährige Jubiläum nächste Woche gefeiert. dif

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