Sport: Neben den Schuhen gestanden Turbine II unterlag in der 2. Liga gegen Gütersloh

Nach fünf Spieltagen sollten die Frauen von Turbine Potsdam II wissen, was für ein rauher Wind in der zweiten Liga weht. Und das andersartige Publikum gegenüber der Regionalliga dürfte nicht mehr fremd sein. Sicher war es unglücklich, dass gestern um 11 Uhr im „Karli“ das Spitzenspiel der 1. Liga lief und zur gleichen Zeit in der Waldstadt die Reserve den FC Gütersloh 2000 empfing, weshalb weniger Fans als sonst kamen. Auf dem Turbine-Platz herrschte dennoch Stimmung. Das Terrain gehört allerdings den Gästen. Um die 40 mitgereiste Fans machten die Partie zu einem Heimspiel für das Team aus NRW. 90 Minuten lange Paukengedröhne und Schlachtgesänge mögen nichts für zarte Ohren sein, gestandenen Fußballerinnen dürfen sich davon nicht unterkriegen lassen. Doch während sich die Gütersloher Frauen für ihre Fans „die Hacken wund liefen“, so ihr Coach Uwe Kitroschat, schien Turbine von dem Getöse so beeindruckt, dass kaum was gelang. Der Respekt vorm Gegner konnte nie abgelegt werden. Das Geschehen spielte sich überwiegend in der Turbine-Hälfte ab. Wenige Gegenangriffe verpufften, weil zu viele Bälle beim Gegner landeten. Das gesamte Saisonkontingent an Abspielfehlern wurde auf einmal in Anspruch genommen. Schade vor allem: Aferdita Podvorica, die schon oft solche Situationen mit großem Kampfgeist meisterte und das Team aufrichtete, stand total neben den Schuhen und begann sich mit Gegenspielerinnen anzulegen. Ein genervter Trainer Sven Thoß nahm die Kosovo-Albanerin 20 Minuten vor dem Schlusspfiff vom Platz, um sie vor dem Feldverweis zu schützen. Mit 0:1 blieb die Niederlage dennoch im Rahmen. Die Erklärung: katastrophale Chancenverwertung beim Gegner. Beinahe wäre es sogar beim Unentschieden geblieben. Das 0:1 durch Lena Hackmann in der 78. Minute ließ die Gaste dann doch noch jubeln. FFC Turbine Potsdam II: Busack; Höfler, Lüdtke, Boos; Wolff (46. Toerne), Beltz (60. Krohn), Mucha, Parlow, Heller; Podvorica (68. Fechner), Sandmann. H. J.