Landeshauptstadt: Nein zu Funktionsbau
Jakobs hofft auf Baustart für Freizeitbad im Herbst
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Oberbürgermeister Jann Jakobs hat den Plänen für ein rein funktionales Bad am Brauhausberg eine Absage erteilt. In der Live-Sendung auf Potsdam TV sagte Jakobs gestern Abend, er wolle kein ausschließlich funktionales Bad am Brauhausberg, „wir haben eine Verpflichtung dem Standort gegenüber“. Jakobs wird am Montagnachmittag bei Wirtschaftsminister Ulrich Junghanns (CDU) sein und die neuen Pläne für ein Freizeitbad in der Landeshauptstadt vorlegen. Wie gestern berichtet, gehört dazu ein verkleinerter Entwurf des brasilianischen Architekten Oscar Niemeyer sowie eine Alternative für den Brauhausberg und ein Bad in der Speicherstadt.
Aus dem Wirtschaftsministerium hieß es gestern offiziell, man erwarte die im Dezember verabredeten „echten Alternativen“ auf dem Brauhausberg und an einen Standorten. Eine Entscheidung sei am Montag laut Ministeriumssprecher Steffen Kammradt nicht zu erwarten, die Vorschläge würden erst ausgiebig geprüft. Auch Jakobs sagte gestern Abend, er erwarte weder eine Entscheidung für noch gegen eine der Varianten. „Wir werden Berge von Akten abgeben“, so der Oberbürgermeister gegenüber Potsdam TV. Er wünsche sich jedoch eine baldige Entscheidung, damit noch im Herbst dieses Jahres Baustart sein könne. Er favorisiert weiter die Niemeyer-Planung am Brauhausberg und kenne nur wenige, die gegen das Bad seien. Natürlich gebe es gespaltene Reaktionen, doch brauche die Stadt ein funktionierendes Bad.
Die künftige Konkurrenz zu dem an Ostern eröffneten kommunal und privat finanzierten Wellness- und Sportbad in Ludwigsfelde sieht Jakobs gelassen. „Beide Bäder haben ihre Daseinsberechtigung“, sagte er. Zwar würden auch beide auf Berlin abzielen, jedoch könnten sie seiner Ansicht nach von dem Hauptstadtmarkt mit 3,4 Millionen Einwohnern leben. Bis zu 33 Millionen Euro darf das nach Willen der Stadtverordneten kosten, die bisherigen Planungen des Architekten Niemeyer wurden mehrfach überarbeitet. Der Wirtschaftsminister äußerte sich in einem Schreiben an Jakobs vom 23. Dezember, man solle das „fortdauernde alternativlose Modellieren an der ursprünglichen Planung“ lassen und „echte Alternativen“ vorlegen.
Aus den Ministerien hieß es gestern, man sei zuversichtlich, dass die Stadt dem umstrittenen Projekt die notwendige Wendung geben könne. Nun erwarte man die Planungen. Jedoch wurde aus dem Umfeld des Wirtschaftsressorts auch vor festgefahrenen Strukturen bei der Planung gewarnt: Sollte die Stadt bei ihrer Alternativlosigkeit bleiben, „müsste das Thema Bad insgesamt nochmal bewertet werden“, hieß es gegenüber den PNN. jab
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