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Landeshauptstadt: Nein zu Rewe-Markt

Ausschuss für Stadtplanung lässt Neubau-Plan an der Ricarda-Huch-Straße abblitzen

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Ausschuss für Stadtplanung lässt Neubau-Plan an der Ricarda-Huch-Straße abblitzen Drewitz-Kirchsteigfeld - Gegen einen Rewe-Supermarkt zwischen Kirchsteigfeld und Wohngebiet Am Stern hat sich eine Mehrheit im Ausschuss für Stadtplanung und Bauen ausgesprochen. Nach den Vorstellungen der Stadtplaner soll der Markt auf der Brache an der nördlichen Ricarda-Huch-Straße entstehen. Ursprünglich war hier eine Wohnbebauung vorgesehen, die der damalige Investor aber nicht umgesetzt hat. „Das Gebiet ist städtebaulich nicht uninteressant“, begründet Harald Kümmel (SPD) seine ablehnende Haltung. An dieser Stelle müsse etwas geschaffen werden, was die jetzt isolierten Wohngebiete verbinde. Ein Supermarkt sei allenfalls eine „Pseudourbanisierung.“ Ablehnung kommt auch von Peter Lehmann (CDU). Er erinnerte die Verwaltung daran, dass sie vor nicht allzu langer Zeit die Einzugsgebiete der Verbrauchermärkte dargestellt und eine Überversorgung nachgewiesen habe. Zum damaligen Zeitpunkt gab es noch nicht einmal die Lidl-Kaufhalle an der Straße zum Kirchsteigfeld. Und Brigitte Oldenburg (PDS) führt die langen Wege ins Feld, die besonders für dort wohnende ältere Menschen unzumutbar seien. Der Fachbereichsleiter für Stadtplanung Andreas Goetzmann zeigte sich wenig erfreut über die Einwendungen im Stadtplanungsausschuss. Er will eine Änderung des hier geltenden Bebauungsplanes Nr. 18 „Kirchsteigfeld“ herbeiführen, um den offenbar mit Rewe schon abgestimmten Plan zu verwirklichen. Seine Argumente erscheinen dabei durchaus logisch. Denn es geht nicht allein um den Neubau eines Einkaufsmarktes, sondern um den Ersatz von Rewe an der Slatan-Dudow-Straße. Den nämlich will der Lebensmittelversorger über kurz oder lang aufgeben. Nachdem durch den Bau des neuen Orion die Minimal-Halle am Keplerplatz leer steht, droht damit ein weiterer Leerstand. Rewe hat sich laut Goetzmann erboten, die leer gezogene ehemalige Kaufhalle abreißen zu lassen und die Fläche zu begrünen. Das kommt der Stadt mehr als gelegen, denn diese hat nicht die Mittel, um den Abriss zu bezahlen. Daher lautet die Alternative: Entweder Neubau eines neuen Marktes an der Ricarda–Huch-Straße oder ersatzlose Schließung des Marktes an der Slatan-Dudow-Straße. Rewe will sogar ein Gutachten bezahlen, um den Standort prüfen zu lassen. Aber das konnte die Stadtverordneten nicht umstimmen, denn sie mutmaßen, dass die Gutachter so urteilen, dass das Ergebnis dem Auftraggeber, der es bezahlt, gefällt. Günter Schenke

Günter Schenke

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