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9. Gründertag der IHK Potsdam: Netzwerk für Mutige

Potsdams Schülerfirmen stehen am heutigen Dienstag im Mittelpunkt des 9. Gründertages.

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Innenstadt - Es soll ein Treffpunkt für Unternehmer sein, ein Ideengeber für Neu-Gründer. Zum neunten Mal richten die Industrie- und Handelskammer (IHK) Potsdam und die Landeshauptstadt am heutigen Dienstag den Gründertag aus. In Workshops, Podiumsdiskussionen und Vorträgen können die Besucher ab 9 Uhr in den Räumen der IHK in der Breiten Straße voneinander lernen und Tipps zu Fallstricken beim Start in die Selbstständigkeit erhalten. Schwerpunkte sind diesmal die 15 Schülerfirmen an den Potsdamer Schulen – und die Geschichte von Astrid Buzin, die sich mit Suppen selbstständig machte und mittlerweile drei kleine Suppen-Restaurants in Potsdam hat (siehe Kasten).

Potsdam sei trotz der starken Berliner Konkurrenz eine Gründerstadt, sagte der Leiter der Wirtschaftsförderung, Stefan Frerichs. 13 260 Unternehmen sind demnach in Potsdam aktiv. So liege die Selbstständigenquote bei zwölf Prozent und damit deutlich höher als im Landesdurchschnitt (rund zehn Prozent). 2014 gab es rund 1500 Gewerbeanmeldungen. 1164 Unternehmer gaben im gleichen Zeitraum auf. Neuere Zahlen aus dem vergangenen Jahr liegen noch nicht vor.

„Wir müssen ein Klima schaffen, in dem sich die Gründer wohlfühlen“, sagte der Leiter des Regionalcenters der IHK, Tilo Schneider. Aktuell gebe es in Potsdam eher weniger Firmengründungen, da der Weg in die Selbstständigkeit aus der „Not“ wegen der guten Wirtschaftslage kaum noch vorkomme.

Allerdings sind auch die bestehenden Gründerzentren in Potsdam, etwa in Golm, laut Frerichs zu 90 Prozent ausgelastet. Es müssten mehr Gewerbeflächen geschaffen werden. Ansonsten würden die Firmen nach Berlin abwandern.

Am Dienstag wird sich unter anderem die Schülerfirma „Medien & Büro“ der Lenné-Gesamtschule auf dem Gründertag präsentieren. Die Belegschaft – acht Mädchen und sieben Jungs – installieren und reparieren Computer-Netzwerke, erstellen Flyer oder Web-Auftritte. Die Schülerfirma sei wie eine Aktiengesellschaft organisiert, sagte der Schüler Daniel Falk, der derzeit den Posten des Vorstandschefs innehat. Eine Aktie habe bei der Gründung fünf Euro gekostet. „Aktuell steht sie bei 9,11 Euro“, so Falk. Es gehe aber nicht darum, Geld zu verdienen, sagte Norbert Bothe von der Servicestelle Schülerfirmen, die die Jugendlichen betreut. Vielmehr könnten die Schüler ihre Kompetenzen entwickeln und unternehmerische Talente entdecken.

Veranstaltet wird der Gründertag durch das regionale Netzwerk „Gründerforum Potsdam“. Es setzt sich aus insgesamt 28 Institutionen und Projekten zusammen, darunter Haus- und Förderbanken, die Handwerkskammer und die IHK, die Potsdamer Hochschulen und die Zukunftsagentur Brandenburg (ZAB). 

Stefan Engelbrecht

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