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Landeshauptstadt: Neu: Fachbereich Familie

Beigeordnete will generationsübergreifendes Amt

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Gleich nach der Kommunalwahl Ende September werde sie den jetzigen Fachbereich Soziales, Gesundheit und Umwelt in Fachbereich Familie umbenennen. Dies kündigte die zuständige Beigeordnete Elona Müller (parteilos) in einer gestrigen Diskussionsrunde im Rahmen der Brandenburgischen Seniorenwoche an. Sie wolle damit deutlich machen, dass die Verwaltung noch mehr als bisher generationsübergreifend arbeite.

Unter dem Motto „Wo uns der Schuh drückt“ waren am gestrigen Donnerstagvormittag im Bürgerhaus am Schlaatz die Senioren aufgefordert, ihre Sorgen, Kritik und Vorschläge Vertretern von Verwaltung, Verkehrsbetrieb und Gewoba vorzutragen. Schon einige Jahre habe die Podiumsdiskussion zur Seniorenwoche im Stern-Zeichen stattgefunden. Diesmal wählte der Seniorenbeitrat den Schlaatz als Austragungsort, „um dort hinzugehen, wo ältere Menschen wohnen“, wie Moderator Horst Klett den Schritt begründete. Allerdings fand nur ein gutes Dutzend der Angesprochenen in den großen Saal des Bürgerhauses. Das Podium nutzte deshalb die Gelegenheit, seniorenfreundliche Planungen vorzustellen.

Die Beigeordnete Elona Müller verwies auf das Netzwerk „Älter werden in Potsdam“. Der aus 30 Akteuren bestehende Verbund übernehme ein so genanntes Überleitungsmanagement in den Fällen, wo Menschen nach Krankenhausaufenthalt auf Hilfsmittel angewiesen oder in deren Wohnungen Umbaumaßnahmen notwendig geworden sind.

Welche Möglichkeiten es gebe, zeige eine Musterwohnung der Gewoba in der Newtonstraße 7, sagte Jörg-Michael Westphal, Geschäftsführer des Unternehmerverbundes Pro Potsdam. Wer aber käme für die Kosten solcher Umbaumaßnahmen auf, wollte eine Zuhörerin wissen. Es gebe mehrere Töpfe, erklärte die Sozialbeigeordnete. Wichtiger Ansprechpartner seien die Krankenkassen, aber auch das Sozialamt. Zum Ausgleich besonderer Härten gebe es außerdem die Stiftung Altenhilfe mit einer Einlage von inzwischen 100000 Euro, so Müller. „Und wir haben zu wenige Anträge.“ Ein formloses Schreiben reiche, warb sie um mehr Bittsteller.

Die Gewoba mit rund 35000 Kunden Potsdams größter Vermieter habe an drei Stellen in der Stadt Servicebüros eingerichtet, in denen sich jeder eine kostenlose Beratung auch zu Umbaumaßnahmen einholen könne, so Westphal. Künftig wolle das Wohnungsunternehmen auch Nachbarschaftshilfe aktiv fördern. Eine Umfrage unter den Mietern habe ergeben, dass sich neun Prozent – rund 3000 Befragte – vorstellen können, ehrenamtlich vor allem älteren Menschen zu helfen.

Viele ältere Menschen nutzten das Angebot des Verkehrsbetriebs, um sich in der Stadt zu bewegen, sagte Bernd-Michael Rabisch. Ob man in Ausnahmefällen, zum Beispiel bei frühem Arztbesuch nicht ausnahmsweise das „Langschläferticket“ – gültig ab 9 Uhr – vorziehen könne, fragte ein Senior. Das nicht, so Rabisch, aber es gebe ab 1. September eine kostengünstige Mobilitäts-Monatskarte und ein Seniorticket sei ebenfalls wieder im Gespräch. Auch die Landesverkehrswacht hat jetzt auf die demografische Entwicklung reagiert und zunächst für ein Jahr eine Seniorenbeauftragte, Eva Riks, eingesetzt. Die stellte gestern sich und ihr Programm vor. Alte Menschen nähmen am Verkehr teil: als aktive Auto- und Radfahrer, Nutzer des Nahverkehrs und Fußgänger. Für alle Gruppen werde es demnächst bei der Verkehrswacht Infoveranstaltungen und auch Trainingsangebote geben.

Nicola Klusemann

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