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Landeshauptstadt: Neu Fahrlands Ortsvorsteher legt Amt nieder Jandke führt unwillige Verwaltung als Grund an

Neu Fahrland - Im Potsdamer Ortsteil Neu Fahrland wird der Posten des Ortsvorstehers wieder vakant. In einem Schreiben an die Mitglieder des Ortsbeirats kündigt der derzeitige Ortschef Jörg Jandke nur ein Jahr nach seinem Antritt an, das Amt mit der Sitzung des Ortsbeirats am 17.

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Neu Fahrland - Im Potsdamer Ortsteil Neu Fahrland wird der Posten des Ortsvorstehers wieder vakant. In einem Schreiben an die Mitglieder des Ortsbeirats kündigt der derzeitige Ortschef Jörg Jandke nur ein Jahr nach seinem Antritt an, das Amt mit der Sitzung des Ortsbeirats am 17. Mai niederzulegen. Am 21. Juni solle ein neuer Ortsvorsteher aus den Reihen des Ortsbeirats gewählt werden. Als maßgeblichen Grund für seine Entscheidung führt Jandke, der zum Aktionsbündnis Nordwest (ANW) gehört, das einen Sitz in der Stadtverordnetenversammlung hat und dort mit der CDU koaliert, eine schlechte Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung an.

Er habe eine „gesamtleistungsfähige und leistungswillige Verwaltung“ erwartet, diese aber bis auf einzelne Ausnahmen nicht vorgefunden. Allein mit dem Bereich Grünflächen und der Stadtentsorgung Potsdam (Step), einer Stadtwerke-Tochter, sei die Zusammenarbeit positiv gewesen. Jandke lobte außerdem die „Betreuung durch die Schriftführerin“. Das sei aber „nicht ausreichend, zumal im kommunalen Interesse eine stabile Loyalität gefordert ist“, die in „meinem Fall ernsthaft gefährdet“ sei, so Jandke. Ohne „Loyalität zur Stadtverwaltung“ könne er weder populäre, schon gar nicht aber unpopuläre Maßnahmen der Stadt mittragen. Auch könne er die Ortsbeiratssitzungen dann nicht mehr „neutral“ vorbereiten. Als Verwaltungsbereiche, die „enorme Probleme“ machten, nennt Jandke die Schulverwaltung, Recht- und Grundstücksmanagement sowie den Kommunalen Immobilienservice (KIS). Hintergrund für diese Einschätzung könnte Jandkes Vorhaben sein, auf der Insel in Neu Fahrland eine Gesamtschule anzusiedeln. Damit war er jüngst gescheitert.

Als weiteren Grund für seine Entscheidung, das Amt niederzulegen, führt Jandke berufliche Veränderungen an, die die „Pflichtaufgabenbearbeitung unsicher gestalten“ würden.

Jandke hatte am 21. Juni 2010 die Nachfolge von Hartmut Reiter angetreten, der sein Amt als Ortsvorsteher in Neu Fahrland ebenfalls frühzeitig aufgab. Jetzt muss der fünfköpfige Ortsbeirat aus seiner Mitte einen neuen Ortsvorsteher bestimmen. Zur Wahl dürften sich die bisherigen Stellvertreter Dr. Carmen Klockow (CDU) und Jürgen Kania (ANW) sowie Manfred Kleinert (ANW) stellen. Neu Fahrland wurde im Herbst 2003 nach Potsdam eingemeindet, rund 1200 Menschen leben dort. POS/SCH

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