ATLAS: Neuanfang
Zu beneiden ist die neue Landesregierung in diesem Punkt wahrlich nicht. Der Streit um den Neubau der Synagoge in der Potsdamer Mitte gehört zu den Altlasten, die das alte Kabinett sicher noch gerne bewältigt hätte.
Stand:
Zu beneiden ist die neue Landesregierung in diesem Punkt wahrlich nicht. Der Streit um den Neubau der Synagoge in der Potsdamer Mitte gehört zu den Altlasten, die das alte Kabinett sicher noch gerne bewältigt hätte. Immerhin: Da die alte Regierung auch die neue ist, hat Rot-Rot eine weitere Chance, das Problem zu lösen. Wie das allerdings gelingen soll, steht in den Sternen. Längst sind alle Beteiligten derart zerstritten, dass es kaum noch um die Frage geht, ob der letzte Haberland-Entwurf gebaut werden soll oder nicht. Alle drei jüdischen Gemeinden haben sich derart in ihren Gräben verbarrikadiert, dass keine mehr heraus kann, ohne ihr Gesicht zu verlieren. Und genau da liegt das Problem. Der Streit um die Synagoge ist zu einem Macht- und Interessenkonflikt geworden, in dem es nur noch darum zu gehen scheint, wer sich am Ende durchsetzt. Diese Fronten aufzubrechen scheint unmöglich. Vielleicht bedarf es an dieser Stelle tatsächlich eines kompletten Neuanfangs. Natürlich muss das Land das Geld für die Synagoge weiterhin bereithalten. Und die Regierung kann außerdem versuchen, ein neues, frisches Team mit der Lösung des Problems zu betrauen. Mehr aber kann das Land nicht tun. Solange sich die Gemeinden nicht einig sind, wird es keine Synagoge geben.
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: