zum Hauptinhalt

Landeshauptstadt: Neuanfang für art“otel

Sanierung begonnen / Kritik an Insolvenzverwalter

Stand:

Sanierung begonnen / Kritik an Insolvenzverwalter Brandenburger Vorstadt. Das art“otel an der Zeppelinstraße kämpft mit den Folgen der Pächter-Insolvenz und einem „schwierigen Umfeld“. Am 11. November hatten die Eigentümer des Hotels, die Berliner Grundstücksgesellschaft Gädeke und Sylvia Gädeke, das Haus und alle Mitarbeiter mit einer eigenen Betreibergesellschaft übernommen. Zuvor musste der ehemalige Pächter Andreas Zwirner Insolvenz anmelden. Nach Angaben von Dirk Gädeke soll er den Eigentümern Pachtzahlungen in Höhe von 1,5 Millionen Euro schuldig geblieben sein. Jetzt müsse man rund 500 000 Euro in die Sanierung des Hauses investieren, so Gädeke gestern. Die Arbeiten in den Zimmern des Hotels hätten bereits begonnen. Neuer und alter Direktor des art“otels ist Thorsten Reckenbeil. Das Restaurant „Aqua“ haben Oliver Paul und Kay Fock mit ihrer neu gegründeten „artevent GmbH“ übernommen. Sie betreiben auch die als „artSpeicher“ bekannte Diskothek, die jetzt „artclub 136“ heißt, zunächst auf Probe bis zum 31. Januar 2004. Die Wiese am See hinter dem Hotel wollen sie als Sommergarten gestalten. Laut Gädeke wolle man zudem einen Schiffsanleger einrichten, Nutzer könnte die Berliner Stern- und Kreisschifffahrt werden. Harte Kritik übte Gädeke an Insolvenzverwalter Christian Graf Brockdorff, der für die vorherige Betreibergesellschaft Relax-Resort Potsdam GmbH am 31. Oktober das Insolvenzverfahren eröffnet hatte. Brockdorff sei die Zahlung der so genannten Nutzungsentschädigung in Höhe von 141 000 Euro schuldig geblieben. „Wir haben deshalb Schadensersatz angemeldet und werden ihn auch geltend machen.“ Gädeke bescheinigte Brockdorff einen „totale Inkompetenz“ auf dem Feld der Hotellerie, zudem habe der Insolvenzverwalter alle Buchungsunterlagen beschlagnahmt und sie für 30 000 Euro an Gädeke verkaufen wollen. Im November habe die Auslastung des Hotels, das bis zuletzt schwarze Zahlen geschrieben habe, deshalb bei nur 40 Prozent gelegen. „Er versucht, uns mit rüden Methoden das Geld abzujagen.“ Brockdorff selbst hatte bereits vor einem Monat erklärt, die Buchungsverträge gehörten zum Vermögen der insolventen Gesellschaft. Die verlangte Nutzungsentschädigung müsse nicht er als Insolvenzverwalter zahlen, sondern der ehemalige Pächter Andreas Zwirner. Von eben diesem werde man einen persönlichen Offenbarungseid verlangen, sagte Gädeke. „Wir werden ihm das Handwerk legen.“ Zwirner habe mit dem art“otel allein in den Monaten September und Oktober rund 180 000 Euro Gewinn gemacht. Schon seit Mai 2003 habe er jedoch keine Rechnungen beglichen und keine Pacht gezahlt. „Die große Frage ist, wo das Geld geblieben ist“, so Gädeke. Er sei sicher, dass es „von Amts wegen“ gesucht werde, denn Zwirner habe auch keine Sozialabgaben wie Lohnsteuer und Krankenversicherungsbeiträge für die Mitarbeiter bezahlt. Außerdem beklagte der Eigentümer das Umfeld des Hotels. „Wir sitzen in einer Ruinenlandschaft.“ Für den Persius-Speicher, dessen Betrieb als Kunsthalle bisher scheiterte, solle endlich ein Betreiber gefunden werden. Die Stadt schreibt das Gebäude bald zum Verkauf aus – der Potsdamer Unternehmer Peter Sauter hat bereits Interesse bekundet. Gädeke fordert, es müsse möglich sein, den 1913 errichteten „historisierenden Anbau“ des Speichers abzureißen. Er drohe, in den Schafgraben abzurutschen, eine Sicherung würde 3 Millionen Euro kosten. Den Stadtwerken warf Gädeke vor, die Grundstücke nebenan trotz Zusage nicht entwickelt zu haben damit Spekulation zu betreiben. Schicketanz

Schicketanz

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })