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Sport: Neuaufstellung beim VfL Potsdam

Mit dem möglichen Ende des Insolvenzverfahrens und dem Abschied Holger Rupprechts vom Präsidentenamt wird sich auch die Vereinsspitze neu formieren

Stand:

Mit der Rückkehr von Alexander Haase im vergangenen Sommer hat der Handball-Drittligist VfL Potsdam einen echten Handballspezialisten wiedergewonnen. Haase, der mehrere Jahre selbst beim VfL als Spieler und Trainer aktiv war, hatte sich im Jahr 2009 zunächst zu den Füchsen Berlin verabschiedet. Dort war er vier Jahre lang als Co-Trainer an der Seite von Cheftrainer Dagur Sigurdsson im Bundesligateam tätig. Seit knapp einem halben Jahr ist der Lebensmittelpunkt des 37-Jährigen nun wieder in Potsdam. Mit der Anstellung an der Sportschule Potsdam als Lehrertrainer konnte Haase auch seine berufliche Basis wieder in die Heimat verlegen. Die Rückkehr des erfahrenen Trainers zu Beginn der laufenden Saison bildet einen wichtigen Baustein für die Zukunftsplanung des VfL Potsdam. Doch eine genaue Bezeichnung für die Tätigkeit, die Haase derzeit bei den Potsdamern ausübt, ist schwer zu finden. „Ich sehe mich wahrscheinlich am ehesten als Berater, der außerdem noch die Trainingseinheiten am Vormittag leitet“, so Haase, dem es selbst schwerfällt, eine passende Definition seiner aktuellen Rolle beim VfL zu finden.

Dies könnte sich allerdings bald ändern. Von unmittelbarer Bedeutung für die zukünftige Planung beim VfL ist ein Termin beim Amtsgericht am morgigen Donnerstag. Dort wird über die Annahme oder Ablehnung des Insolvenzplans entschieden, den der Verein im vergangenen Jahr wegen einer Etatlücke in Höhe von 120 000 Euro gestellt hat. Laut Insolvenzverwalter Jörg Wenzel gibt es berechtigte Hoffnung auf ein positives Ende. Dann wissen die Verantwortlichen endgültig, wie es in Zukunft mit dem Verein weitergehen kann.

Nach dem Umbruch im sportlichen Bereich, der bereits im Sommer mit jüngeren, preiswerteren Spielern und einem neuen Trainergespann begonnen wurde, deutet sich nun auch eine Umstrukturierung auf Vorstandsebene an. So kündigte jetzt Vereinspräsident Holger Rupprecht an, mit Abschlusses des Insolvenzverfahrens nicht mehr für den Vorstand zu kandidieren. „Ich hatte bereits vor einem Jahr auf der Mitgliederversammlung angekündigt, dass ein Wechsel nach 18 Jahren angebracht wäre“, so Rupprecht, der jedoch so lange im Amt bleiben wolle, bis das Insolvenzverfahren positiv abgeschlossen ist. „Das hab ich dem Verein mit eingebrockt und diese Suppe löffle ich mit aus“, sagt er.

Der VfL-Vorstand wird neben Holger Rupprecht derzeit von Bert Buske (Stellvertretender Vorsitzende), Uwe Rösler (Schatzmeister), Diethard Postel (Sponsoring), Björn Rupprecht (Sportlicher Leiter) und Marc Thiele (Jugendkoordinator) gebildet. Welcher dieser Männer auf der nächsten Mitgliederversammlung erneut kandidieren wird, ist ungewiss. „Ich wünsche mir, dass Alexander Haase in Zukunft ein Amt beim VfL bekleiden wird“, sagt Björn Rupprecht. Ob er selbst dafür seinen Posten als sportlicher Leiter räumen wird, ließ er offen. „Wir sind im derzeitigen Vorstand dabei, einen handlungsfähigen neuen Vorstand zusammenzustellen“, so Björn Rupprecht. Konkrete Namen wollte er nicht nennen. Das Amt als Vereinspräsident komme für Rupprecht Junior allerdings nicht in Frage. „Es ist kein Thema, dass ich diese Position einnehmen könnte.“

Für Alexander Haase ist – trotz der vielen Fragezeichen hinter der Zukunft - eines ganz klar: „Ich möchte beim VfL bleiben“, so seine klare Aussage. „Ich möchte dem Verein helfen, sich so gut wie möglich für die Zukunft aufzustellen. Aber Präsident werde ich nicht.“ Auch für die Zeit nach der Insolvenz hat der 37-Jährige Visionen mit den Potsdamern: Die Perspektiven, die sich nach der Konsolidierung öffnen würden, seien positiver als in den vergangenen Jahren. „Wir wollen die Mannschaft, die sich toll entwickelt, auf jeden Fall zusammenhalten“, so Haase. Diese könne man dann punktuell mit weiteren guten Spielern verstärken. „Und mit dem Trainer Jens Deffke haben wir sowieso einen echten Glücksgriff gemacht. Er verfügt über wahnsinnig gute analytische Fähigkeiten“, lobt Haase. Luisa Müller

Luisa Müller

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