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Landeshauptstadt: Neubau für Wetterdienst in Sicht Vorerst letzter Tag der offenen Tür

Templiner Vorstadt - Der Deutsche Wetterdienst (DWD) in Potsdam erhält einen Neubau oder wird komplett neu gebaut. Diese Mitteilung schien schon vor fünf Jahren aktuell.

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Templiner Vorstadt - Der Deutsche Wetterdienst (DWD) in Potsdam erhält einen Neubau oder wird komplett neu gebaut. Diese Mitteilung schien schon vor fünf Jahren aktuell. Doch nun wird es ernst. „Wir hoffen, dass es 2014 losgeht“, sagte die Leiterin der DWD-Niederlassung Potsdam, Ursel Behrens, am Samstag beim Tag der offenen Tür. „Diese Veranstaltung für die Öffentlichkeit ist daher die letzte vor Beginn der Bauarbeiten“, sagte die Klimatologin.

Der traditionsreiche Standort an der Michendorfer Chaussee 23 habe in den letzten Jahren zusätzliche Aufgaben von der Zentrale in Offenbach übertragen bekommen, berichtet Behrens. Auf sechzig Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sei die Niederlassung aus diesem Grund gewachsen. Für den Neubau werde gegenwärtig eine Ausschreibung vorbereitet. In diesem Zusammenhang sei vorher zu prüfen, ob eine Rekonstruktion der alten Baulichkeiten oder ein Neubau sinnvoll sei. Auf jeden Fall werde die Bundesliegenschaft am Ende wesentlich anders aussehen als seit nunmehr über fünfzig Jahren. Vorzeigbare Entwürfe gebe es noch nicht. Im Jahre 1957 sei der „Turm“, das prägende Gebäude des Potsdamer Wetterdienstes, gebaut worden. „Ob er erhalten bleiben kann, ist nicht sicher, wünschenswert wäre es“, sagt die Leiterin. Unter Denkmalschutz stehe der Turm nicht. Für die Antennen des Satellitenempfangs sei er gegenwärtig wichtig. 30 Millionen Euro wolle der Bund in das Neubauvorhaben investieren.

Zum Tag der offenen Tür strömten bereits um zehn Uhr Hunderte Besucher auf das Gelände. Der Start-Vortrag von Thomas Endrulat zu „Möglichkeiten und Grenzen der Wettervorhersage 2012“ im Konferenzsaal war überfüllt. Mit der Bemerkung „Es gibt kein Wetter“ überraschte der Meteorologe zunächst seine Zuhörer. „Es gibt nur physikalische Felder“, erklärt er und zeigt auf einer Karte 32 541 Messpunkte rund um den Erdball, mit deren Meldungen der Großrechner in Offenburg in kurzen Abständen gefüttert wird. 2000 Messpunkte existieren in Deutschland. „Die Vorhersagen werden immer genauer“, weiß Endrulat, schränkt aber ein: „Einem Veranstalter können wir für einen bestimmten Punkt nicht vorhersagen, aus welcher Richtung der Wind zu einer bestimmten Zeit weht oder ob es Regenschauer gibt.“ Es sei oft schwierig zu kalkulieren, wie viel Wasser in einer Wolke drin sei. Auf die Frage, ob es am Sonntag regnet, sagte Endrulat salomonisch: „Vereinzelt Niederschläge oder überwiegend trocken.“

Zu den Nutzern der Wettervorhersagen des DWD gehören die Feuerwehren. Zum Tag der offenen Tür präsentierte sich die freiwillige Wehr aus Wildenbruch. Feuerwehrmann Frank Kirchoff berichtet, dass für bestimmte Einsätze die Wetterdaten wichtig seien. Sie würden von der Feuerwehr-Leitstelle Brandenburg abgerufen.Günter Schenke

Günter Schenke

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