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Landeshauptstadt: Neubau ja – aber am besten am Brauhausberg

Bädergutachten: Keine schriftliche Absage an Spaßbad Drewitz

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Bädergutachten: Keine schriftliche Absage an Spaßbad Drewitz Von Michael Erbach Das bislang unveröffentlichte Bädergutachten der Landesregierung, an dessen Endfassung praktisch gestern noch gefeilt wurde, geht von einer „akzeptablen Versorgung“ mit Bädern der verschiedenen Typen im Land aus, lehnt daher auch etliche Spaßbadvorhaben ab. Das Spaßbad in Drewitz wird in dieser Negativ-Auflistung nicht genannt. Vielmehr heißt es, dass – wenn überhaupt – für Neubauten nur in der Region Potsdam Bedarf bestehe. Allerdings: „Das Potenzial für zwei oder noch mehr größere Anlagen reicht in der Region nicht aus“. Die Planungen in „Potsdam, Potsdam-Drewitz und Werder“ müssten abgestimmt werden. So ganz neu dürfte das für die Verantwortlichen in der Landeshauptstadt und in Werder nicht sein. Seit Jahren liefern sich nämlich die Städte ein Wettrennen, wer zuerst förderfähige Unterlagen auf den Tisch der Landesinvestitionsbank packt. Bislang liegt möglicherweise das Projekt in Potsdam-Drewitz vorn, denn die Verhandlungen mit den Investoren sind, so Finanzbeigeordneter Burkhard Exner, weit fortgeschritten. Aber noch liegt nichts Unterschriftsreifes vor. Das Gutachten muss jedoch, obwohl es ein Spaßbad im Raum Potsdam zulässt, die Planer in Drewitz erneut beunruhigen. Denn als neuer und damit dritter möglicher Standort für ein Freizeitbad taucht der Brauhausberg auf. Im Gutachten heißt es zur Landeshauptstadt: „Entweder eine Neubaumaßnahme in der Stadt selbst zu realisieren, wobei der Standort Brauhausberg sicherlich interessant wäre, oder aber eines der in Planung befindlichen Vorhaben in Werder oder in Potsdam-Drewitz. Das Potenzial für zwei größere Anlagen reicht nicht aus“. Bislang war Potsdam davon ausgegangen, sich am Spaßbad Drewitz zu beteiligen – als Ersatz für die Schwimmhalle Am Stern. Dafür soll im Spaßbad ein 25-Meter-Becken für das Schul- und Freizeitschwimmen integriert werden. Die Schwimmhalle Am Brauhausberg sollte jedoch nach dem Willen der Stadt saniert werden. Damit wäre auch sichergestellt, dass es in Potsdam künftig zwei Bäder mit vorwiegend öffentlicher Nutzung gibt. Das Bädergutachten zielt hingegen möglicherweise darauf, dass es am Ende nur noch ein öffentliches Hallenbad in Potsdam geben soll. So wird in dem Gutachten betont, dass das Bad am Brauhausberg derzeit, mit Ausnahme des kleineren Hallenbades am Stern, „quasi konkurrenzlos“ sei. Perspektivisch könne sich die Situation jedoch „schnell ändern“, wenn eines der geplanten Projekte in Drewitz oder Werder realisiert wird. Die Gutachter weisen ebenfalls darauf hin, dass die beiden Schwimmhallen am Stern und am Brauhausberg einen Sanierungsstau aufweisen, „der ab 2005 schrittweise beseitigt werden soll“. Weiter heißt es: „Aus den hierfür vorgesehenen Mitteln ließe sich bereits ein nicht unerheblicher Teil des Kapitaldienstes für eine Neubaumaßnahme darstellen“. Gutachterempfehlung zum Standort Brauhausberg: „Der Standort ist für eine Nutzung sowohl im sportlichen Bereich als auch im Freizeitbereich gut geeignet. Es sollte daher geprüft werden, ob nicht ein Ersatzbau am gleichen Standort stattfinden könnte.“ So wird darauf hingewiesen, „dass die Sanierung des 50-Meter-Beckens inklusive Halle wohl nicht viel günstiger sein wird als ein Ersatzneubau“. Andererseits ist die Aussage, dass ein Neubau in Drewitz automatisch das Aus für die Sanierung der Halle am Brauhausberg bedeuten würde, in dem Gutachten nicht zu finden.

Michael Erbach

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