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Fertig. Der neue Sitz des Finanzministeriums Brandenburg.

© Andreas Klaer

Landeshauptstadt: Neubau mit „Ministerauge“

Schlüsselübergabe für brandenburgisches Finanzministerium / Erster ÖPP-Hochbau des Landes

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Teltower Vorstadt - Von der Friedhofsgasse aus ist das neue Haus des brandenburgischen Finanzministeriums in seiner ganzen Pracht zu sehen. Finanzminister Helmuth Markov (Die Linke) sagte gestern bei der symbolischen Schlüsselübergabe: „Als Roter hätte ich mir ein dunkleres Rot der Fassade gewünscht.“ Doch ist die Fassade eigentlich nicht rot, sondern terrakottafarben – etwas ungewöhnlich im ansonsten beige gefärbten Regierungsviertel an der Heinrich-Mann-Allee.

Rundum besteht das U-förmige Haus aus gleich großen Fenstern, nur an einer Stelle unterbricht eine große Glasöffnung, in einer Pressemitteilung als „Ministerauge“ bezeichnet, die Regelmäßigkeit. Vom begrünten Innenhof ist ein Blick in das verglaste Treppenhaus möglich. Vom Architekturbüro Gössler, Kinz, Kreienbaum“ entworfen und von der Ed. Züblin AG in 18 Monaten gebaut, enthält das Bürogebäude 214 Büro- und Besprechungsräume für 270 Beschäftigte. Überwiegend begrüßen die Ministeriumsarbeiter den Umzug von der Steinstraße in die Stadtmitte. Markov lobt die zentrale Lage und die bequeme Anbindung an Bahnen und Busse. „Das Gebäude bereichert Potsdam“, meint der Minister.

Der 15 Millionen Euro teure Neubau ist das erste Hochbauprojekt, welches das Land Brandenburg auf dem Wege einer öffentlich-privaten Partnerschaft (ÖPP-Verfahren) realisiert. Investor ist die Strabag Real Estate GmbH. Strabag-Direktionsleiter Marc Hennemann betont das „Miteinander“ zwischen seinem Unternehmen, das den Betrieb des Gebäudes sicher stellt und dem Land, das es über einen Zeitraum von 30 Jahren nutzt und dafür zahlt. Im Einzelnen ist das noch etwa komplizierter: Den symbolischen Schlüssel erhielt Markov von Volker Bargfrede, Kaufmännischer Geschäftsführer des Brandenburgischen Landesbetriebs für Liegenschaften und Bauen (BLB). Der BLB war als Projektleiter des Landes an der Errichtung des Gebäudes beteiligt und ist jetzt Vermieter gegenüber dem Finanzministerium.

Das Haus mit seinen Hunderten Fenstern ist mit einer laut Mitteilung „tageslichtabhängigen, ereignisorientierten und bedarfsgerechten Steuerung“ ausgestattet. Wenn sich niemand im Raum aufhält, geht das Licht automatisch aus. Öffnet die Mitarbeiterin das Fenster, schaltet sich die Heizung ab. Bei Sonneneinstrahlung werden die Jalousien zentral heruntergelassen. Kleine Windmesser lassen den Sonnenschutz automatisch zurückfahren, wenn es zu stürmisch wird.

Vier Abteilungen und 21 Referate sind im neuen Haus untergebracht. Sie besorgen unter anderem die Haushaltsplanung und –abrechnung, die Verwaltung des Landesvermögens sowie das Management für Liegenschaften und Bauen. Ein sogenannter Transponder-Chip dient den Mitarbeitern nicht nur zum Öffnen und Schließen der Türen, sondern auch zur Erfassung ihrer Arbeitszeit. Günter Schenke

Günter Schenke

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