Landeshauptstadt: Neue Arbeit im eigenen Stadtteil Erfolg bei Vermittlung von Langzeitarbeitslosen
Aus naiver Verliebtheit brach sie ihre Ausbildung ab, zog von Potsdam nach Frankfurt (Oder) und kam dort nicht mehr so richtig auf die Füße. Heute ist Nancy Müller beim Verein Soziale Stadt angestellt, arbeitet im Begegnungsprojekt Staudenhof als Wohnungsbetreuerin und wird dort ab Ende November eine feste Stelle als Concierge bekommen.
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Aus naiver Verliebtheit brach sie ihre Ausbildung ab, zog von Potsdam nach Frankfurt (Oder) und kam dort nicht mehr so richtig auf die Füße. Heute ist Nancy Müller beim Verein Soziale Stadt angestellt, arbeitet im Begegnungsprojekt Staudenhof als Wohnungsbetreuerin und wird dort ab Ende November eine feste Stelle als Concierge bekommen. Diese Chance verdankt sie der Teilnahme an dem Projekt „WorkIn 45 Plus“, das die Pro Potsdam Ende 2011 gestartet hat und das nun am 31. Oktober seinen Abschluss findet.
Ziel des Projektes war es, Langzeitarbeitslose wieder in das Berufsleben zurückzuführen – im besten Fall auch in dem Stadtteil, in dem sie leben. Dafür wurden sie etwa 18 Monate in der Wartung von Gebäuden und Außenanlagen geschult. 1,2 Millionen Euro kamen dafür aus dem Europäischen Sozialfonds und dem Bundesbauministerium.
Mit ihren 29 Jahren fällt Müller eigentlich nicht in die Zielgruppe des Projektes, das sich ursprüngliches auf Langzeitarbeitslose ab 45 Jahren konzentrieren sollte. Doch die Nachfrage war auch bei Jüngeren groß. Von 57 Teilnehmern waren deshalb 15 im Alter von 20 bis 44 Jahren, darunter auch die alleinerziehende Mutter von zwei Kindern. Müller gehört zur zweiten der insgesamt vier Gruppen, die ab Januar 2012 im Halbjahresrhythmus gestartet sind. Immer sechs Wochen wurden Müller und ihre Mitstreiter in verschiedenen Disziplinen wie Malern, Tischlern, Garten- und Landschaftsbau oder der Betreuung von Sanitäranlagen geschult. Zusätzlich mussten sie vier Praktika in verschiedenen Firmen absolvieren. „Es war eine super abwechslungsreiche Zeit“, so Müller. „Und der Erfolg spricht ja für sich, besser hätte es für mich gar nicht laufen können.“
Auch eine erste Bilanz der Veranstalter fällt positiv aus. „Wir sind sehr zufrieden", sagte Thomas Hartmann, einer der beiden Projektleiter. „Gerade was die Vermittlungsquote betrifft.“ Von den 24 Teilnehmern der ersten beiden Gruppen konnten 16 erfolgreich an den Arbeitsmarkt vermittelt werden. Die Vermittlung der dritten und vierten Gruppe läuft noch bis 2015.
Zukünftig sei geplant, dass Stadt und Pro Potsdam sich für ein ähnliches Programm bewerben, um mit Fördermitteln Personal für die Wartung energetisch sanierter Viertel wie in Drewitz auszubilden. Dabei sollen dann auch Langzeitarbeitslose mit Migrationshintergrund gefördert werden. Sarah Kugler
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