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Einfach zu bedienen: Einfach mit dem Finger das Gewünschte antippen.

© A. Klaer

Scheine, Münzen, EC-Karten: Neue Automaten beim ViP

Künftig per Touchscreen-Bildschirm Fahrkarten ordern / Drei Variobahnen 2011 im Fahrgastbetrieb

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Der Potsdamer Verkehrsbetrieb (ViP) hat es nicht mehr nur auf das Kleingeld seiner Fahrgäste abgesehen, sondern akzeptiert künftig auch Scheine: 131 neue Fahrkarten-Automaten will der ViP in Kürze in Potsdams Bussen und Bahnen installieren. Fahrgäste können an diesen 105 Kilogramm schweren Automaten dann nicht nur mit Münzen, sondern auch mit Geldscheinen und sogar mit EC- oder Geldkarten bezahlen. Im Bus 915 der Linie 603 ist bereits ab diesem Wochenende der erste dieser auf der Basis eines Linux-Rechners funktionierenden Automaten zu Testzwecken unterwegs. Bis zum ersten Quartal 2012 hofft der Verkehrsbetrieb, alle seine Fahrzeuge mit dem neuen Automaten umgerüstet zu haben. Vorher wird es innerhalb eines sechswöchigen Probebetriebes Kundenbefragungen geben, um mit Hilfe von Hinweisen die Automaten zu verbessern.

Wie ViP-Geschäftsführer Martin Grießner und Technik-Chef Jörg Mühling am Freitag vor Journalisten vorführten, werden die neuen Automaten des Herstellers krauth technology vom Kunden über ein Touchscreen bedient, einen Berührungsbildschirm wie bei einem modernen Mobilfunkgerät. Das Bedienungsfeld wurde gemeinsam mit dem Fachbereich Design der Fachhochschule entwickelt. Zwei Millionen Euro, finanziert von den Stadtwerken und der Stadt Potsdam, werde dieser „große Fortschritt“, wie Grießner sagte, kosten.

Auch die erste Variobahn, die anlässlich des ViP-Hoffestes am 17. September den Fahrgastbetrieb aufnehmen wird, werde zwei dieser neuen Fahrkarten-Automaten an Bord haben. Grießner zufolge werde die zweite Variobahn bereits eine Woche später in den Fahrgastbetrieb gehen. Bereits in der kommenden Woche werde zudem die dritte Variobahn der Herstellers Stadler aus dem Werk in Berlin-Pankow bzw. der Teststrecke in Velten nach Potsdam geliefert. Grießner geht davon aus, dass diese noch in diesem Jahr zugelassen wird und den Fahrgastbetrieb aufnimmt.

Innovativ ist insbesondere das intuitiv zu bedienende Bedienfeld des Automaten-Bildschirms. Behindertenverbände hätten schon die großen weißen Eingabeflächen vor dunklem Hintergrund gelobt, die auch von Sehschwachen erkannt werden können, erklärte Mühling. Bis auf Jahreskarten und Abonnements könnten Fahrkarten zu allen Tarifen einschließlich des Verkehrsverbundes VBB geordert werden. Als wachsende Kundengruppe bezeichnete ViP-Chef Grießner die Touristen. Daher werde ein Bezahlen per EC- Karte möglich sein, wenn auch dieser Vorgang etwas länger dauert als bei Münzzahlung. Eine GPS-Antenne nimmt bei EC-Karten- Zahlung sofort Verbindung mit einer Partnerbank auf, so Mühling. Gleichsam können Touristen auch auf englische Sprache umschalten, etwa um ein „single ticket“ oder ein „day pass“ zu erwerben. Besonderer Clou – eine Idee der Designstudenten: Touristen können auch ein touristisches Ziel anwählen und erhalten dann einen Fahrschein, mit dem sie bis zu diesem Ziel fahren können.

Die vor zwölf Jahren eingeführten 119 alten Automaten werden indes nicht alle verschrottet. Die Stadt Linz hat bereits Interesse an 15 Alt-Automaten angemeldet. Das Tarifsystem in Linz ist sehr einfach, erläutert Grießner. Dort gebe es nur drei verschiedene Tickets.

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