Landeshauptstadt: Neue Entscheidung aus Berlin Arbeitsordnung Oberlin: Teilsieg oder Patt?
Babelsberg - Für die einen ist es ein Teilsieg, für die anderen nur eine weitere Bestätigung der Patt-Situation. Die Schiedsstelle des Diakonischen Werkes Berlin- Brandenburg-schlesische Oberlausitz entschied Ende vergangener Woche, dass die Mitarbeitervertretung (MAV) des Berufsbildungswerkes im Oberlinhaus der Eingruppierung eines Lehrers und einer Ausbilderin in die Arbeitsordnung nicht zustimmen muss.
Stand:
Babelsberg - Für die einen ist es ein Teilsieg, für die anderen nur eine weitere Bestätigung der Patt-Situation. Die Schiedsstelle des Diakonischen Werkes Berlin- Brandenburg-schlesische Oberlausitz entschied Ende vergangener Woche, dass die Mitarbeitervertretung (MAV) des Berufsbildungswerkes im Oberlinhaus der Eingruppierung eines Lehrers und einer Ausbilderin in die Arbeitsordnung nicht zustimmen muss. Das beweise, so eine Sprecherin der MAV, dass der Haustarif des Vereins Oberlinhaus nicht mit Kirchenrecht vereinbar sei. Anders interpretiert den Schiedsspruch der Vorstandsvorsitzende Matthias Fichtmüller. Schließlich habe das Oberlinhaus vom Kirchenrat eine Ausnahmegenehmigung zur Einführung der Arbeitsordnung erhalten. Laut Fichtmüller bekräftige die aktuelle Entscheidung aus Berlin „einmal mehr das Dilemma, in dem wir uns befinden“. Es gebe einfach zwei Sichtweisen auf den Haustarif, so der Vorsitzende.
Vor gut zwei Jahren hatte der Verein Oberlinhaus den in diakonischen Einrichtungen gängigen Tarif (die Arbeitsvertragsrichtlinien, kurz AVR) durch einen eigenen, die Arbeitsordnung, ersetzt. Von den rund 1400 Mitarbeitern der diakonischen Einrichtung wird inzwischen ein Viertel nach neuer Vergütungsordnung bezahlt. Für gleiches Geld müssten die neu Eingestellten mehr arbeiten und hätten weniger Urlaub, kritisieren die Mitarbeitervertreter. Die MAV vertrete nicht die Interessen aller, sagt Fichtmüller. In Einzelgesprächen hätten ihm gegenüber viele – vor allem Berufseinsteiger – die Arbeitsordnung als gut eingestuft. Sie begrüßten vor allem das Belohnungsprinzip: Es soll der mehr bekommen, der auch mehr leistet. Die betreffenden Mitarbeiter hätten den Vorstand sogar aufgefordert, die neue Vergütungsform „konsequenter umzusetzen“.NIK
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: