Landeshauptstadt: Neue Fugen für eine leisere Straße
Maßnahme in Potsdamer Straße soll nichts kosten
Stand:
Bornstedt - Die Potsdamer Straße soll eine Frischekur erhalten: Fugensanierung und vielleicht Beton-Fräsarbeiten hat Baudezernentin Elke von Kuick-Frenz gestern zugesagt. Dafür müssen die Anwohner dann auch nichts bezahlen, die Maßnahme soll aus dem jährlichen Etat bezahlt werden, der für die Instandhaltung von Straßen zur Verfügung steht.
Anfang April hatten die Stadtverordneten beschlossen, die Straße ohne Kostenbeteiligung der Anlieger zu sanieren – dieser Beschluss ist von Oberbürgermeister Jann Jakobs aus kommunalrechtlichen Gründen beanstandet worden. Ohne Beteiligung der Anwohner sei eine Sanierung nicht möglich. Auf der gestrigen Sondersitzung der Stadtverordneten folgte das Stadtparlament der Auffassung von Jakobs. Nun sollen „geeignete Maßnahmen der Straßenunterhaltung“ gefunden werden, um die Lärmbelastung für die Anlieger zu mindern. Dazu zählt auch, nachts das Tempo für Lastkraftwagen auf 30 Stundenkilometer zu begrenzen. Bis Juni will die Verwaltung klären, ob das möglich ist und welche Effekte zu erwarten sind.
Die Straße in Bornstedt könne nur mit Beteiligung der Anwohner saniert werden, bekräftigte auch von Kuick-Frenz. Dies verlange der Gesetzgeber. Kostenpunkt wären 875 000 Euro, 30 Prozent davon müssten sich die einzelnen Grundstücksbesitzer zwischen Schulplatz und Amundsenstraße teilen. Seit Jahren wehren sich die Anrainer gegen eine Straßensanierung auf ihre Kosten.
Von Kuick-Frenz bemängelte, dass sie insgesamt zu wenig Geld für den Erhalt der Straßen habe: Statistisch gesehen stehen pro Quadratmeter Straße in Potsdam jährlich 26 Cent zur Beseitigung von Schäden zur Verfügung. Die Landeshauptstadt hat 7,5 Millionen Quadratmeter Straße.
Aber noch ein weiteres Problem offenbart sich: Die Potsdamer Straße als eine der Hauptverkehrsadern in den Norden und zur Autobahn 10 Richtung Rostock/ Hamburg steht nicht in dem bis 2012 verabschiedeten Investitionsprogramm der Stadt. Der Großteil dieser Mittel werden laut der Baudezernentin in die Sanierung der L40, Humboldtbrücke, und in der Innenstadt eingesetzt.jab
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: