Landeshauptstadt: Neue Fußballarena für Potsdam?
Der DFB prüft, ob bei Austragung der Frauen-Fußball-WM 2011 Potsdam als Spielort infrage kommt
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Deutschland bewirbt sich um die Austragung der Frauenfußball-WM 2011, Potsdam ist dabei als einer der Spielorte im Gespräch. Zudem wird nach PNN-Informationen derzeit geprüft, ob Potsdam als Heimatstadt des Deutschen Frauenfußballmeisters FFC Turbine dafür ein bis zu 30 000 Zuschauer fassendes neues Stadion erhält. Wie der Präsident des Deutschen Fußball-Bundes, Theo Zwanziger, gestern in Hannover sagte, werde der Verband nach der öffentlichen WM-Ausschreibung seine Bewerbungsunterlagen im Winter einreichen. Dabei setze er auf die Unterstützung der Politik.
Eine Machbarkeitsstudie seitens des DFB soll nun klären, welche Standorte, Stadien oder Regionen sich für die Fußball-Weltmeisterschaft empfehlen. Wie Hannelore Ratzeburg gestern auf Nachfrage sagte, seien jedoch noch keine Bewertungen vorgenommen beziehungsweise Entscheidungen gefällt worden, an welchen Orten gespielt wird. Die im DFB- Vorstand für den Frauenfußball zuständige Hamburgerin erklärte, es sei auch noch nicht entschieden, ob ausschließlich auf bestehende Stadien gesetzt wird, auf Zentren des Frauenfußballs oder ob „Entwicklungshilfe“ geleistet wird.
Offiziell beworben hat sich die Landeshauptstadt Potsdam beim DFB noch nicht als Austragungsort, hieß es gestern aus der Verwaltung. Auch sei die Stadt nicht in die Überlegungen eingebunden, wo und wie ein neues Stadion gebaut werden könnte. Die Stadt Mönchengladbach hat dagegen als eine der ersten auf die Interessensbekundung des DFB für die WM reagiert. Nach einem Beschluss der Stadt liegt laut Medienberichten die Bewerbung Mönchengladbachs und des Vereins Borussia mit der Spielstätte Borussia- Park dem DFB vor. Der Fußball-Bund muss bereits mit der Bewerbung als WM- Ausrichter ein Konzept mit sechs bis acht Stadien, Mannschaftshotels und einer dazugehörigen WM-Finanzierung vorlegen, sagte Niels Barnhofer vom Bereich Kommunikation des DFB gestern auf Anfrage. Die Bewerbung sei ähnlich der für die Ausrichtung der Fußball-WM 2006 in Deutschland, jedoch in einer anderen Größenordnung.
Dies gilt auch für die Stadien, die für die Frauen dann zur Verfügung stehen sollen. „Wir benötigen für die Frauen- WM moderne Stadien mit einem Fassungsvermögen von rund 30 000 Zuschauern. Die sind dann in vielen Städten vorhanden, etwa in Magdeburg oder Dresden“, sagte Zwanziger gestern. In Dresden sollen demnächst die Arbeiten am neuen Rudolf-Harbig-Stadion (Kosten zirka 40 Millionen Euro) beginnen, in Magdeburg (etwa 30 Millionen Euro) wird die Fußballarena derzeit leicht versetzt an alter Stelle des Ernst-Grube-Stadions errichtet. Zwanziger, Mitglied von Turbine Potsdam, könne sich auch Potsdam als Austragungsort vorstellen, hieß es gestern aus seinem Umfeld.
Potsdam besitzt zwar im Luftschiffhafen und mit dem Karl-Liebknecht-Stadion am Babelsberger Park zwei fußballtaugliche Stadien. Jedoch gilt das Stadion am Luftschiffhafen laut Turbine Potsdam selbst für die Bundesliga als untauglich. Um das Stadion in Babelsberg rankt sich zudem ein Streit um den Bau und Betrieb der Flutlichtanlage. Der jetzige Fraktionschef der Potsdamer SPD, Mike Schubert, schlug bereits vor einigen Jahren den Neubau eines Stadions an der Wetzlarer Straße vor. Jan Brunzlow
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