Landeshauptstadt: Neue Hoffnung für Garnisonkirche
Stiftungsurkunde übergeben / Termin für Start des Wiederaufbaus ungewiss
Stand:
Seit gestern ist es amtlich: Die „Stiftung Garnisonkirche Potsdam“ kann offiziell ihre Arbeit aufnehmen. Innenminister Jörg Schönbohm übergab am Nachmittag die Anerkennungsurkunde für die Stiftung an Vertreter des künftigen Stiftungskuratoriums. Innenminister Jörg Schönbohm, Bischof Wolfgang Huber und Oberbürgermeister Jann Jakobs würdigten die Übergabe der Anerkennungsurkunde als Zeichen der Hoffnung, dass der Wiederaufbau der Barockkirche gelingen werde.
Der Geschäftsführer des Evangelisch-Kirchlichen Hilfsvereins, Peter Leinemann, der zusammen mit dem Potsdamer Theologen Martin Vogel die Geschäfte der Stiftung führen wird, sagte den PNN, dass bis zum Frühjahr das elfköpfige Kuratorium zusammengestellt werde. Danach würden die weiteren Schritte der inhaltlichen und planerischen Umsetzung des Wiederaufbau-Projekts angegangen. Einen Termin für den Beginn des Wiederaufbaus der Barockkirche wollte Leinemann nicht nennen. Großes Ziel sei es weiterhin, bis zum Jahr 2017 zumindest den Turm der Garnisonkirche in der Breiten Straße wieder herzustellen. Dafür werden 25 Millionen Euro gebraucht, die allein aus Spendenmitteln zusammenkommen müssen – der Wiederaufbau der gesamten Kirche würde 100 Millionen Euro kosten. Bislang verfüge die Stiftung über ein Kapital von 360 000 Euro – für die volle Arbeitsfähigkeit würden aber drei bis fünf Millionen Euro gebraucht, so Leinemann.
Die 1737 eingeweihte Barockkirche war im Zweiten Weltkrieg zerstört worden. Die Ruine war von der DDR-Regierung 1961 gesprengt worden, auch um ein angebliches Symbol des Preußentums aus dem Stadtbild auszulöschen. Die wiederaufgebaute Garnisonkirche soll als Symbol- und Stadtkirche sowie als Erinnerungsort genutzt werden und insbesondere der Friedens- und Versöhnungsarbeit dienen. Michael Erbach
Michael Erbach
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: