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Sport: Neue Hoffnungen

Die Turn-Talentschule Potsdam will mit einem neuen DTB-Konzept ihre Sportart voranbringen

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Nun ist es offiziell: Das aufwendige Antragsprozedere hat sich gelohnt, seit diesem Monat ist auch das Zertifikat des Deutschen Turner-Bundes an der Turnhalle des Potsdamer Luftschiffhafen befestigt. DTB-Turntalentschule „Luftschiffhafen“ ist darauf zu lesen. Das bedeutet, dass sich hier, an traditionsreicher Stätte, unter fachkundiger Anleitung die talentiertesten Mädchen und Jungen aus Potsdam und dem Umland auf eine leistungssportliche Kunstturnlaufbahn vorbereiten.

Die Entwicklung des Kunstturnens in Deutschland hat in den vergangenen Jahren eine ähnliche Entwicklung genommen, wie sie sich auch in den anderen olympischen Sportarten abzeichnete: Internationalen Spitzenniveau gehört eher zu den Ausnahmen. Dem gegenzusteuern, setzt der DTB auf ein neues Konzept der Talentförderung; ähnlich dem Förderweg in der Ex-DDR. Die Entwicklung vom Nachwuchsleistungssport soll vereinsübergreifend organisiert werden. So sind die Träger der untersten Förderstufe, der Turn-Talentschulen (TTS), nicht nur Vereine, sondern auch Verbände. Das trifft bundesweit und auch in Potsdam zu, wo die Turn-Talentschule unter der Regie des Märkischen TurnerBundes (MTB) steht. Das bündelt die Kräfte und macht es ein wenig leichter, hauptamtliche Strukturen zu schaffen

So sah das im Vorfeld auch MTB-Geschäftsführer Rolf Lorenz. Als Ergebnis entstand eine mischfinanzierte hauptamtlichen Stelle eines TTS-Leiters, die mit dem erfahrenen Trainer Herbert Hollstein besetzt wurde. Er erfüllt zum einen Aufgaben im Fachverband, kümmert sich als TTS-Leiter auch um den notwendigen organisatorischen Teil und betreut als verantwortlicher Trainer im weiblichen Bereich der TTS mit seinen Mitstreiterinnen Heike Kielies und Doreen Wolff die Mädchen. Finanziert wird das Ganze aus zusätzlichen Elternbeiträgen und einem Zuschuss des MTB.

Der männliche Bereich ist nicht minder stark besetzt. Mit dem neuen Trainer Gunther Kopsch aus Berlin sind jahrelange Erfahrungen nach Potsdam gekommen, betreute Kopsch doch einst solche Turngrößen wie Andreas Wecker, den erfolgreichsten Berliner Turner. Zudem hat er Erfahrung und jugendliche Energie gleichermaßen in seinem ehrenamtlichen Trainerstab hinter sich. Wolfgang Klotz, einst selbst Medaillengewinner bei Olympischen Spielen und Weltmeisterschaften, Enrico Naumann und Sebastian Fiebiger betreuen mit ihm die Jungen.

Mit dem neuen Konzept und viel Elan streben Hollstein und seine Mitstreiter neue Turn-Erfolge im Luftschiffhafen an. Sie hoffen beispielsweise darauf, erstmals eine Potsdamerin zu internationalen Starts zu bringen oder nach langer Durststrecke wieder einen Potsdamer bei internationalen Meisterschaften auf dem Podest zu sehen. Letzter Medaillengewinner aus der einst so starken Potsdamer Turnerriege war Sebastian Höpfner, der 1998 bei den Junioren-Europameisterschaften eine Bronzemedaille im Sprung gewann. Helmut Bellin

Helmut Bellin

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