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Landeshauptstadt: Neue Holländerhäuser

Baulücke in der Gutenbergstraße 82/83 wurde geschlossen und das Hofgelände bebaut

Stand:

Innenstadt - Auf den Grundstücken Gutenbergstraße 82 und 83 nähern sich die Bauarbeiten ihrem Ende. Wie berichtet, wird mit der Wiedererrichtung der Nr. 82 eine der letzten Baulücken im Holländischen Viertel geschlossen. Zugleich wird das Nachbarhaus Nr. 83 saniert. Anstelle der früheren Hofbebauung sind nach Abstimmung mit der Denkmalpflege fünf Stadthäuser entstanden. Insgesamt wird das Ensemble aus den fünf über mehrere Etagen reichenden Neubauten, sieben Wohnungen und drei Läden bestehen. Alle werden zur Miete angeboten. Wie der verantwortliche Architekt Detlef Schöder die PNN informierte, soll das gesamte Ensemble bis Jahresende fertiggestellt werden.

Die zum Bassinplatz hin gelegenen Vorderfassaden der Holländerhäuser werden einschließlich der grün-weißen Fensterläden und der Schmetterlingsgaube im Dachgeschoss originalgerecht wiederhergestellt. Auch bei den zwei- und dreigeschossigen Neubauten im Hof dominiert der rote Backstein, allerdings in modernen Formaten. Die Gebäudehöhen sind der historischen Hofbebauung angepasst. Im Inneren gibt es für den individuellen Zuschnitt der Wohnungen etwas mehr Freiheiten, so zum Hof hin Loggien und Dachterrassen. Beibehalten werden die historischen Treppenhäuser und die Teilunterkellerung der Häuser.

An der Gebäudegrenze zwischen den Nummern 82 und 83 besteht ein geringer Höhenunterschied. Er ergibt sich daraus, dass die 83 beim Bombenangriff 1945 leicht absackte, und bleibt als Geschichtszeugnis erhalten. Auch dieses Haus war 1945 zerstört worden, wurde aber im Gegensatz zu der 82 in den 1950er Jahren wieder aufgebaut und drei Jahrzehnte später nochmals repariert. Dafür mussten angesichts des Materialmangels auch Bauteile wie ein großer Stahlträger eingesetzt werden, die dem Original nicht entsprachen. Die uralten Eichenpfähle aus dem 18. Jahrhundert wurden im Boden belassen und dokumentiert. Insgesamt etwa 90 neue Gründungspfähle wurden eingesetzt. Ein Balkenkopf und andere Materialien der Erstbebauung sind dem Förderverein zur Pflege niederländischer Kultur in Potsdam zur Vervollständigung seiner Sammlung übergeben worden.

Wie berichtet, sind die Bauherren in der Gutenbergstraße 82/83 die drei niederländischen Brüder Hegeman und die Familie Spekhorst. Laurens und Jos Hegeman sind auch Geschäftsführer der in Holland beheimateten Baugesellschaft Kondor Wessels GmbH, die das Vorhaben in der Gutenbergstraße umsetzt. Sie ist seit den 1990er Jahren auch in der Region Berlin-Brandenburg tätig. In der Landeshauptstadt hat die Firma unter anderem die Ruinenbergkaserne zum Wohnpark entwickelt und übernimmt jetzt die Lückenschließung am Luisenplatz, am ehemaligen Konsumgarten. Erhart Hohenstein

Erhart Hohenstein

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