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Landeshauptstadt: Neue Kritik am Neubau für Weisse Flotte Gartenkunst-Gesellschaft: Lustgarten wird zerstört

Innenstadt - Am von den Stadtverordneten beschlossenen Neubau für die Weisse Flotte am Neptunbassin des Lustgartens gibt es neue, namhafte Kritik: Der Präsident der Deutschen Gesellschaft für Gartenkunst und Landschaftskultur (DGGL), Klaus-Henning von Krosigk, hat sich in einem Brief an Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) und Baudezernent Matthias Klipp (Bündnisgrüne) gegen die „drohende Zerstörung des Ensembles Stadtschloss-Lustgarten“ gewandt. Er sei entsetzt darüber, dass man mit „riesigem Aufwand das untergegangene Stadtschloss rekonstruiert“, um im gleichen Atemzug die aufs Schloss bezogenen Gartenräume mit einem „an dieser Stelle völlig deplatzierten und unwürdigen Schiffshalte- und Gastronomiegebäude zu entwerten“, kritisierte der Chef der DGGL, die nach eigenen Angaben eine der ältesten Gesellschaften in Deutschland, die sich seit 125 Jahren für den Erhalt von Kulturlandschaften einsetzt.

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Innenstadt - Am von den Stadtverordneten beschlossenen Neubau für die Weisse Flotte am Neptunbassin des Lustgartens gibt es neue, namhafte Kritik: Der Präsident der Deutschen Gesellschaft für Gartenkunst und Landschaftskultur (DGGL), Klaus-Henning von Krosigk, hat sich in einem Brief an Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) und Baudezernent Matthias Klipp (Bündnisgrüne) gegen die „drohende Zerstörung des Ensembles Stadtschloss-Lustgarten“ gewandt. Er sei entsetzt darüber, dass man mit „riesigem Aufwand das untergegangene Stadtschloss rekonstruiert“, um im gleichen Atemzug die aufs Schloss bezogenen Gartenräume mit einem „an dieser Stelle völlig deplatzierten und unwürdigen Schiffshalte- und Gastronomiegebäude zu entwerten“, kritisierte der Chef der DGGL, die nach eigenen Angaben eine der ältesten Gesellschaften in Deutschland, die sich seit 125 Jahren für den Erhalt von Kulturlandschaften einsetzt. Da sich der Lustgarten in der Welterbe-Pufferzone befinde, bitte er die Stadt dringend, einen mit der Unesco-Beratungsorganisation Icomos abgestimmten Wettbewerb auszuloben, um ein städtebaulich-denkmalpflegerisches Gesamtkonzept für den Lustgarten zu entwickeln, schreibt Krosigk, der für das Gartenreich Dessau-Wörlitz als Icomos-Beauftragter tätig ist. Obwohl der Brief bereits vom 5. Februar datiert ist, habe ihm Klipp erst am gestrigen Donnerstag eine Antwort geschickt, erklärte Krosigk.

Unterdessen formiert sich in Potsdam auch der Bürgerprotest gegen den vom Architekten Karl-Heinz Winkens entworfenen L-förmigen Flottenneubau, in dem neben der Flottenverwaltung auch ein Restaurant mit 250 Plätzen untergebracht werden soll. Unter dem Motto „Rettet den Lustgarten“ haben die Nachbarschaftsinitiative Neuer Garten und der Verein Berliner Vorstadt für den kommenden Mittwoch, dem 20. März, um 19 Uhr zu einer öffentlichen Versammlung in den Treffpunkt Freizeit eingeladen. Ziel sei es, den umstrittenen Neubau zu verhindern, sagte Jan Fiebelkorn-Drasen von der Nachbarschaftsinitiative den PNN. Er hoffe, dass sich an diesem Abend genügend Interessenten finden, um eine Bürgerinitiative gegen die Neubaupläne am Neptunbassin zu gründen, so Fiebelkorn-Drasen.

„Mit 90-prozentiger Wahrscheinlichkeit“ werde auf der Veranstaltung auch Landtagsschlossarchitekt Peter Kulka sprechen. Kulka hatte den geplanten Neubau der Weissen Flotte bei der feierlichen Übergabe des Kupferdachs des Schlosses scharf kritisiert und von einer „Vermüllung des Lustgartens“, gar von einem Verbrechen gesprochen. Stadtverwaltung und Lokalpolitik warf Kulka Verantwortungslosigkeit vor.pee

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