Landeshauptstadt: Neue Leutnantsbrause
Erlös für Garnisonkirche / Neue Spenden von Klaar
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Innenstadt - Mit einem Champagnersäbel köpfte gestern Johann-Peter Bauer die erste Flasche der Leutnantsbrause. 3000 Euro erwartet der Vorsitzende des Vereins zum Wiederaufbau der Garnisonkirche durch die Verkaufsaktion in den kommenden Wochen auf dem Spendenkonto des Vereins. Denn je Flasche des Rotkäppchen-Sektes mit speziellem Aufkleber soll ein Euro zum Aufbau der Garnisonkirche dienen. Initiator des Projektes ist der Chef des Inselhotels Hermannswerder, Burkhart Scholz – Urheber der Leutnantsbrause ist jedoch Kaiser Wilhelm II.
1903 hat Wilhelm II. bei einem Besuch im Saale-Unstrut-Gebiet den Sekt aus der Rotkäppchen-Kelterei als Getränk für seine Offiziere ausgewählt, erzählte Wolfgang Wiegand, Kellermeister der Traditions-Kelterei in Freyburg. In den Casinos sollte man aber nicht wissen, dass es sich um Sekt handelt. So sei der Name Leutnantsbrause entstanden, erklärt Wiegand. Was nun für die Garnisonkirche neu aufgelegt worden ist, existiert für den Stadtkanal schon seit zwei Jahren. 2500 Flaschen seien dafür bereits verkauft und somit 2500 Euro für die Wiederherstellung gespendet worden, sagte Scholz gestern.
Während am Stadtkanal gearbeitet wird, lässt ein Baubeginn an der Garnisonkirche auf sich warten. „Wir haben noch eine weite Strecke vor uns, bis der Turm stehen wird“, sagte Johann-Peter Bauer. Obwohl 5,72 Millionen Euro für den Wiederaufbau der 1832 eingeweihten Barockkirche auf einem Konto der Stiftung Preußisches Kulturerbe liegen – die jedoch nur unter Bedingungen zur Verfügung stehen. Erstens soll der Turm originalgetreu aufgebaut werden und zweitens soll darin nicht wie von der Evangelischen Kirche Potsdam vorgesehen ein internationales Versöhnungszentrum entstehen, so der Stiftungs-Vorsitzende Max Klaar.
Jedoch unterstützt die Stiftung andere Projekte in Potsdam. Wie aus einem Rundschreiben hervor geht, hat die Gemeinde St. Peter und Paul 30 000 Euro für die Renovierung eines Seitenaltars erhalten. Weitere 10 000 Euro stünden für konkrete Sandsteinarbeiten an den Flügeln des Fortunaportals zur Verfügung und nochmals 60 000 seien für einen Triton am Neptunbrunnen vorgesehen. Und noch eine Aufgabe hat sich die Stiftung gestellt: Sie will 100 000 Euro für das neue vierstimmige Bronze-Rufgeläut der Nikolai-Kirche am Alten Markt zu sammeln. Zudem soll die alte Glocke der Garnisonkirche finanziert werden, die dann bis zur Fertigstellung des Turmes in der Nikolaikirche zur Besichtigung aufgehoben werden könnte, so Max Klaar. jab
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