Landeshauptstadt: Neue Marina am Weg nach Bertini
Baustart für Projekt mit moderner Architektur und Sanierung der Villa Starck an der Bertinistraße
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Baustart für Projekt mit moderner Architektur und Sanierung der Villa Starck an der Bertinistraße Nauener Vorstadt - Der Abriss ehemaliger Hundestaffelgebäude in der Bertinistraße hat begonnen, der erste Neubau soll im kommenden Frühjahr fertig sein. Ein Gebäude mit elf Wohnungen entsteht zwischen der Villa Stark und dem Ulmenhof, dazu in den nächsten 24 Monaten sieben Villen moderner Architektur und eine private Marina mit Gemeinschaftsgebäude am Ufer des Sees. Das zu bebauende Areal umfasst 45 000 Quadratmeter. Damit ist es das größte Bauprojekt im angrenzenden Bereich des Weltkulturerbes am Neuen Garten. Glas, Beton, Treppen, Balkone, Dachterrassen – vieles ist in diesem Bereich des Bebauungsplanes 60, Bertinistraße, möglich. Nur eine an Klassizismus oder Barock angelehnte Architektur nicht. Es ist eines der wenigen Baufelder in exponierter Lage, deren Gestaltungssatzung eine moderne Architektur zulässt. Verkauft sind bisher sechs der neun Grundstücke, die Preise für die drei noch ausstehenden Flächen liegen bei bis zu 800 000 Euro für knapp 6000 Quadratmeter inklusive einem Steg an der Marina, die direkt an die noch nicht sanierte Villa Louis Hagen angrenzt. Der Plan für den Privathafen musste zuletzt nochmals verändert werden und wird laut Bauplan für die Öffentlichkeit weder vom Wasser noch vom Land aus zugänglich sein. Als weitläufig und großzügig bezeichnet Claus-Thilo Kolster vom Maklerbüro Dahler & Company die Grundstücke im ehemaligen Garten der unter Denkmalschutz stehenden Villa Starck, deren Sanierung nun ebenfalls beginnen soll. Auch die einstige Gartenlandschaft des Bankierhauses, die ebenfalls unter Denkmalschutz steht, soll wieder hergestellt werden – wenn auch nun mit Bebauung zwischendrin. Die zwei- bis dreigeschossigen Häuser für eine, höchsten zwei Familien haben laut Exposé Wohnflächen zwischen 255 und 590 Quadratmeter. Einzig der Neubau mit elf Wohnungen wird auf drei Geschossen mehr als 1300 Quadratmeter Wohnfläche bieten. Von dem geplanten Verkauf der Wohnungen hat der Berliner Eigentümer, der das gesamte Areal entwickelt hat, laut Makler Claus-Thilo Kolster inzwischen abgesehen. Die Wohnungen mit zwei bis vier Terrassen sollen nach Fertigstellung vermietet werden. Als Grund nannte Kolster, dass die Miet-Nachfrage für das Objekt enorm gestiegen sei. Vor allem die Wohnungen im Town- House-Style und das Dachgeschoss seien begehrt. Den Entwurf für das Haus hat das Berliner Büro der Architekten Vorderwülbecke erstellt. Um 1860 wurde in der Hanglage westlich der Bertinistraße – dem heutigen Baufeld – mit dem Weinanbau begonnen. Davon zeugt noch die eine erhaltene Talutmauer an der Remise auf dem Grundstück der Bertinistraße 1. Weitere denkmalgeschützte Gebäude der Straße sind die in Sanierung befindlichen Villen Mendelssohn und Starck sowie die Gutmann- Villa samt Nebengebäude. Ein im Vorjahr sich anbahnender Verkauf der Villa mit Arabicum und Turnhalle, deren Preis etwa 1,6 Millionen Euro beträgt, scheiterte am plötzlichen Verkauf des Nachbargrundstückes durch die Stadt. Die Bertinistraße führte in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts als „Weg nach Bertini“ zum Kaffeehaus des aus Lucca stammenden Alberto Bertini, dessen Haus auf dem Grundstück der 1835 von Ludwig Persius erbauten und 1981 abgerissenen Villa Jacobs stand.
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