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Sport: Neue Motivation

Babelsberg empfängt heute Türkiyemspor/Gast schaffte zuletzt drei Auswärtssiege

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Babelsberg empfängt heute Türkiyemspor/Gast schaffte zuletzt drei Auswärtssiege Von Jan Brunzlow Eines mag Sebastian Rauch absolut nicht. Es sind Bälle, die an ihm vorbei fliegen und in den Maschen landen. Rauch steht im Tor des Fußball-Oberligisten SV Babelsberg 03; dabei zählt die Floskel „einer ist keiner“ nichts. Jeder Ball im Tor zählt, manchmal bedeutet es die Niederlage. So wie am vergangenen Sonntag gegen Hertha BSC oder davor gegen Lichterfelde, TeBe, Rostock (A) und Yesilyurt. Fünf Mannschaften, fünf 0:1-Niederlagen für den SVB, drei davon in den letzten fünf Minuten. „Das kann man nicht auf einen Fehler zurück führen“, sagt Rauch, der in diesem Jahr die unangefochtene Nummer Eins im Tor ist. Gegen Rostock sei es ein Stellungsfehler in der Abwehr gewesen, gegen Lichterfelde mangelnde Konzentration und gegen Hertha eine Anhäufung von Fehlern. Am heutigen Abend gastiert nun ein Team im Karl- Liebknecht-Stadion (19 Uhr), das auf seiner Visitenkarten zuletzt drei Auswärtssiege in Folge zu stehen hat: Türkiyemspor. Die Kreuzberger gewannen zuletzt sowohl in Schönberg als auch in Sievershagen und Eberswalde. Und das, obwohl sie nach dem Weggang von Top-Torjäger Michael Fuß – 22 Treffer für Türkiyemspor bis zur Winterpause – zu Tennis Borussia nicht richtig aus den Startlöchern kamen. Vielleicht auch aus einem anderen Grund: Auf der Mitgliederversammlung Ende März kritisierte Torwart Ibrahim Bolu die bisherigen Vorstandsarbeit mit drastischen Worten. Und Bolu forderte einen Termin für die noch ausstehenden, seiner Aussage nach seit Monaten nicht gezahlten Spielergehälter, ansonsten drohe ein Spielerboykott. Zudem gab er dem Vorstand mit auf den Weg, sollte ein Team dreimal nicht antreten, steht es als erster Absteiger fest. Die Probleme der Kreuzberger zeichneten sich schon seit längerem ab. Wie Wolfgang Sandhowe, letztes Jahr in Babelsberg und im Dezember bei Türkiyemspor beurlaubt, in einem Artikel zur Aufklärung seiner Trennung aus Kreuzberg schrieb, habe er mit Fikret Ceylan am 29. Dezember bei Lekker Bek an der Friedrichstraße Kaffee getrunken und über die Situation bei Türkiyemspor gesprochen. „Fikret sprach mit mir darüber, dass die Rückrunde finanziell schwer zu schaffen sei und auch keine sportlichen Ziele mehr vorhanden seien. In diesem Zusammenhang bot er mir an, zurück zu treten. Das lehnte ich ab.“ An den Erfolg der letzten Auswärtsspiele wollen die Kreuzberger anknüpfen, Babelsberg hingegen muss das Absinken der Meisterschaftschancen auf ein Minimum verkraften. „Es herrschte deprimierte Stimmung“, sagt Rauch zur Situation nach der Partie gegen die Amateure von Hertha, in der Heiko Bengs die Rote Karte sah und Denis Novacic Gelb-Rot. Die Videoauswertung am Montag sei nicht anders gewesen als sonst. „Die individuellen Fehler wurden aufgezeigt“, erzählt der 22-jährige Torhüter. Auch sein persönlicher in der 52. Minute, als er aus seinem Tor heraus lief, der Ball aber an ihm vorbei sprang – ohne Folgen für den Sportstudenten der Potsdamer Universität, er holte den Ball wieder ein. Für die restlichen Spiele in diesem Jahr hat Rauch eine neue Motivation, als Meister zu werden. „Wir haben zu Hause noch nicht verloren“, sagt er. Und das soll so bleiben. An ihm vorbei fliegende Bälle soll es nicht geben. Auch nicht heute unter Flutlicht.

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