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Kein Durchkommen. Potsdams Torwart Christian Pahl, der hier ein Tor des Magdeburgers Alexander Auerbach verhindert, hielt am Samstag phänomenal und war ein Rückhalt seiner VfL-Mannschaft.

© Olaf Möldner

Von Thomas Gantz: Neue Normalität

VfL-Handballer kamen beim 34:26 (15:12) über den SC Magdeburg II zum bislang höchsten Saisonsieg

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Die Antworten waren knapp. Ausführliche Analysen in Form aufklärender Erläuterungen gibt Peter Melzer im Pressegespräch ohnehin nie von sich. Bei der Suche nach den Gründen für den bislang deutlichsten Saisonsieg assistierte ihm schließlich Christian Prokop. „Wir waren heute körperlich unterlegen und haben versucht, unsere Nachteile mit Tempo wettzumachen. Das hat nicht geklappt, weil unsere Fehlerquote einfach zu hoch war“, befand der Trainer des SC Magdeburg II nach dem 34:26 (15:12) der Potsdamer am Samstag über sein Team.

Vor 400 Zuschauern in der Sporthalle Heinrich-Mann-Allee benötigte der Tabellensechste der 2. Bundesliga Nord zunächst ein wenig Anlaufzeit – auch weil der ansonsten zum Erstliga-Aufgebot der Magdeburger zählende Dennis Krause bis zum Zwischenstand von 4:7 (11.) fünf seiner insgesamt neun Tore warf. Krauses Kräfte schwanden jedoch bald und es schlug die Stunde Christian Pahls. Der VfL- Mannschaftskapitän hielt fortan phänomenal und widerlegte eindrucksvoll die Mär von einem angeblichen Torhüterproblem des VfL Potsdam, das unlängst in einem Zeitungsbeitrag herbeigeschrieben wurde.

Pahl und seinen Mitstreiter Ariel Panzer hat dies geärgert. „Jeder von uns hatte auch in dieser Saison schon Tage, wo er mehr als fünfzig Prozent aller Bälle pariert hat. Ich in Hannover und gegen Hildesheim, Ariel beispielsweise beim deutlichen Sieg in Varel. Dass wir zuletzt etwas wechselhafter agiert hatten, macht das dann schnell ungeschehen“, bemerkte der 28-Jährige, der seine ganz persönliche sportliche Wiederauferstehung gegen die Magdeburger keinesfalls losgelöst von der gemeinschaftlichen Leistung seiner Vorderleute sehen wollte. Für Pahl, der im Zivilberuf Polizeibeamter ist, war auch dies eine Art neue Normalität.

Spielentscheidend war, dass die VfL- Abwehr mit den körperlich im Schnitt recht kleingewachsenen Gästen sehr gut zurecht kam. In der Offensive bestach zunächst Lars Melzer durch Konsequenz, später Enrico Bolduan durch eine an Gnadenlosigkeit grenzende Effizienz. Florian Schugardts ausgesprochen effektvoller Treffer zum 25:17 machte eine Viertelstunde vor Spielende alles klar. Der Sportstudent fing einen weiten Flugball in der Luft und brachte den Ball mit bewundernswerter Körperbeherrschung im Tor unter. Dies war eine von gleich mehreren Attraktionen, mit denen die schnellen Außenspieler der Gastgeber in der Schlussviertelstunde begeisterten.

Der achte Saisonsieg versetzte die Potsdamer in die komfortable Situation, selbst im Fall dreier Niederlagen in den verbleibenden Partien zumindest mit ausgeglichenen Punktekonto in die sechswöchige Winterpause gehen zu können.

VfL: Panzer, Pahl; Pohlack 5, Melzer 7, Barsties, Bolduan 10/4, Kohnagel, Piske 4, Mellack 3, Schmidt 1, Urban 1, Kübler 1, Sommer, Schugardt 2.

Thomas Gantz

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