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INTERVIEW: Neue Songs und alte Liebe

Jeanette, Sie haben fast zwei Jahre Anna Polauke in der Telenovela „Anna und die Liebe“ gespielt, sind dann ausgestiegen und kehren nun zurück. Was reizt Sie am Wiedereinstieg?

Stand:

Jeanette, Sie haben fast zwei Jahre Anna Polauke in der Telenovela „Anna und die Liebe“ gespielt, sind dann ausgestiegen und kehren nun zurück. Was reizt Sie am Wiedereinstieg?

Anna kommt aus Los Angeles zurück und wird ihr Liebstes verlieren. Das wird sehr dramatisch und spannend, aber es wird auch schöne und lustige Momente geben. Insgesamt ist die Rolle gewachsen. Anna tritt selbstbewusster auf.

Die Dreharbeiten beginnen im September in Babelsberg. Wie bereiten Sie sich vor?

Ich habe die Rolle so lange gespielt, dass ich sie wirklich abrufen kann. Es ist ein Charakter, den man nicht vergisst, wie ein Gedicht, das man als Kind auswendig gelernt hat.

So wie ein zweites Ich?

Na ja, ich bin ja nicht multipel geworden. Es ist wie bei einem großen Hit, den man zwölf Trillionen Mal gesungen hat.

Da Sie gerade von Musik sprechen – planen Sie ein neues Album?

Wir sind tatsächlich gerade dabei, entspannt Songs zu schreiben. Es gibt aber noch keine Planung, wann das Album fertig sein soll. Ich mag es nicht, wenn jemand mit dem Hammer hinter mir steht.

Wird es 2011 erscheinen – oder ist das schon zu viel Hammer?

Bis 2016 werden wir hoffentlich nicht brauchen.

Und wie sieht es mit der Tournee aus, die Sie im Frühjahr absagen mussten?

Darüber habe ich mir noch gar keine Gedanken gemacht. Ich musste die Tournee ja nicht absagen, sondern habe darauf verzichtet, weil es meinem Vater so schlecht ging und ich bei ihm sein wollte. Er ist seit zwei Wochen aus der Klinik entlassen worden, nach 13 Wochen Krankenhaus! Ich war jeden Tag bei ihm. Jetzt erst finde ich Ruhe und fange an, mich um mich selbst zu kümmern.

Wie geht es ihrem Vater?

Wieder besser. Das war eine anstrengende und harte Zeit, aber es ist ja zum Glück gut ausgegangen.

Wie gehen Sie damit um? Verarbeiten Sie die Gefühle in ihrer Musik?

Ich tue das ja nicht bewusst und sage, jetzt schreibe ich einen Song über den Krebs meines Vaters. Aber natürlich sind das Emotionen, die unbewusst mit einfließen.

Haben Sie sich persönlich verändert in dieser Zeit?

Ja, denn dabei wird klar, was wichtig und was unwichtig ist. Manchmal ärgert man sich über winzige Kleinigkeiten. Wenn ein geliebter Mensch so krank wird, dann ist das alles egal, es rückt alles in den Hintergrund. Außerdem habe ich mich durchchecken lassen, weil ich seit 15 Jahren nicht beim Arzt war, höchstens mal wegen einer Erkältung.

Wie hat ihr Freund Jörg Weisselberg reagiert, mit dem sie nach fast zwei Jahren Pause wieder zusammen sind?

Das geht schon länger wieder. Wir haben ja nicht die Zeitung angerufen und gesagt, wir sind wieder zusammen. Das ist durchgesickert, jemand konnte seine Schnute nicht halten. Wir reden ungern über das Privatleben. Aber es ist jetzt raus, und es ist ja auch was Schönes. Jörg hat wie ein Fels in der Brandung zu mir gestanden, als es meinem Vater schlecht ging. Er hat sogar Jobs abgesagt, wenn ich schwach war. Ich bin sehr glücklich.

Das Interview führte Rolf Westermann

Bekannt wurde Jeanette Biedermann mit der in Babelsberg gedrehten Serie „Gute Zeiten, Schlechte Zeiten“. Erfolge feierte die 29- Jährige auch als Sängerin („Run with me“).

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