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Von Guido Berg: Neue Tramtrasse über Humboldtbrücke

Nach Verlegung in Seitenlage gestern Einweihung mit Dellmann und Jakobs / 22 Millionen Euro verbaut

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Die seit 2006 erfolgende Sanierung der Humboldt-Brücke und der Nutheschnellstraße L40 hat eine wichtige Etappe erreicht: Seit gestern 4 Uhr überqueren die Straßenbahnen die Humboldtbrücke nun auf einer neuen Trasse seitlich neben der Schnellstraße. Auf dem 1,7 Kilometer langen nun fertiggestellten Gleisabschnitt zwischen Berliner Straße und dem Wohngebiet Zentrum Ost entstanden die zwei neuen Tram-Haltestellen „Humboldtring“ und „Schiffbauergasse/Uferweg“. Letztere ist mit einem öffentlichen Personal-Computer (PC) ausgestattet, an dem sich Fahrgäste kostenlos mit Informationen etwa zum Fahrplan oder zum Spielplan des nahen Hans Otto Theaters informieren können.

Eine Brückenunterführung, die den Kultur- und Gewerbestandort Schiffbauergasse mit der gleichnamigen Haltestelle für Fußgänger erreichbar macht, soll im kommenden Monat begehbar sein, erklärte Bauleiter Jörg Titel von der Baufirma VIC am Rande einer gestrigen offiziellen Einweihung der Tramstrecke durch Landesbauminister Reinhold Dellmann und Potsdams Oberbürgermeister Jann Jakobs (beide SPD).

Dellmann wie Jakobs betonten die Vorteile der Verlegung der Tramtrasse aus der Mittellage zwischen den beiden Fahrspuren in die Seitenlage: Das Zentrum Ost ist nun direkt und barrierefrei an die Straßenbahn angeschlossen. Die Treppen und Rampen der alten Haltestelle am Humboldtring sollen in Kürze abgerissen werden. Ein weiterer Vorteil der Seitenlage: Die Kreuzung Berliner Straße/Nutheschnellstraße werde entlastet, da die Bahnen sie nicht mehr überqueren müssen. Parallel zur neuen Tramtrasse entstand ein neuer Fahrradweg über die Humboldtbrücke, der Bauleiter Titel zufolge in den nächsten zwei Wochen fertiggestellt und freigegeben wird.

Etwa 22 Millionen Euro hat die bis 2013 andauernde Sanierung von Humboldtbrücke und L40 bislang gekostet, erklärte Oberbürgermeister Jakobs. 12,9 Millionen Euro stammen aus Mitteln des Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetzes (GVFG), 8,29 Millionen Euro brachte die Stadt Potsdam selbst auf.

Laut Norbert Praetzel, Bereichsleiter Verkehrsanlagen der Stadt Potsdam, wurden die realen Kosten „innerhalb des Rahmens von zehn Prozent“ gegenüber den Planungen überschritten. Grund hierfür sei unter anderem der gestiegene Stahlpreis. Insgesamt werde das Vorhaben etwa 43 Millionen Euro kosten. Jakobs kündigte an, das bis zum Juli kommenden Jahres die auswärtsführende Strecke fertiggestellt sein wird. Die Nutheschnellstraße stelle eine wichtige Verbindung zum neuen Flughafen Berlin-Brandenburg International (BBI) dar, so der Oberbürgermeister.

Der zweite Bauabschnitt beginnt den Angaben der Stadt zufolge Ende 2009 mit dem Ausbau der Rudolf-Breitscheid- Straße. Für Ende 2010/Anfang 2011 sei der Beginn des Ausbaus der stadteinwärtigen Fahrbahn der Nutheschnellstraße geplant. Der gesperrte und sich im Bau befindliche Abzweig nach Babelsberg soll einschließlich des Gleisbaus bis zum kommenden Frühjahr fertig sein.

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