Von Henner Mallwitz: Neue Umstände beim alten Gegner
Stahnsdorfs Basketballer bestreiten heute in Wolfenbüttel das letzte Spiel der Hinrunde
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Eigentlich könnte Trainer Vladimir Pastushenko die heutige Reise mit breiter Brust antreten. Sein RSV Eintracht Teltow/Kleinmachnow/Stahnsdorf steht an der Tabellenspitze der 2. Basketball-Bundesliga Pro B und muss bei den Herzögen Wolfenbüttel antreten, die auf dem elften Rang stehen. Von der Papierform her eigentlich eine klare Angelegenheit – allerdings gab es im Vorfeld des Spiels einige Veränderungen.
Einerseits trennten sich die Herzöge vor zwei Tagen mit sofortiger Wirkung von ihrem Trainer Alexander Biller. Die andauernde Erfolglosigkeit des Teams, die in der zweiten Halbzeit des Spiels gegen Schwelm gipfelte, habe keinen anderen Schritt zugelassen, so die Begründung. Thorsten Weinhold hat nun die kurze Zeit genutzt, um das Team auf das Spiel gegen Stahnsdorf vorzubereiten – und das Trainer-Urgestein hat ausgerechnet gegen den RSV Eintracht eine lupenreine Bilanz. Bei fünf Aufeinandertreffen seiner ehemaligen Teams gegen die Brandenburger gingen sie immer als Sieger hervor. Weinhold wird allerdings nur eine Interimslösung sein; die Verhandlungen mit einem neuen Coach laufen bereits. Außerdem verpflichteten die Herzöge kurzfristig einen neuen Spieler: Brandon James Giles heißt der neue US-Amerikaner in ihren Reihen und kommt vom NCAA1 College Western Carolina.
„Ich habe die Mannschaft im Vorfeld beobachtet, doch das bringt nun nicht mehr viel“, schätzt Pastushenko ein. „Ein neuer Trainer macht natürlich auch viel Neues, und so können wir uns auf nichts Konkretes verlassen. Wir kennen deren Spieler ja bereits von mehreren Aufeinandertreffen. Aber ein neuer US-Spieler kann nun ganz neuen Schwung hineinbringen.“ Derartige Umstrukturierungen könnten ein Team einerseits etwas blockieren, andererseits aber eben auch enorm motivieren. „Das wird also garantiert kein einfaches Spiel.“
Dennoch kann der Coach, der sich vor Saisonbeginn mit seiner Mannschaft den Aufstieg als Ziel gesetzt hatte, auf eine gelungene Hinrunde zurückblicken. „Es ist ein schönes Gefühl, oben zu stehen“, sagt Pastushenko. „Aber wir haben noch einige Baustellen zu erledigen. Die Kommunikation auf dem Spielfeld muss beispielsweise noch besser klappen, und daran arbeiten wir.“
Das heutige Spiel ist das letzte der Hinrunde, und natürlich wollen die Stahnsdorfer ihren Platz an der Tabellenspitze mit einem Sieg festigen und somit bestens positioniert in die Rückrunde gehen. Beide Mannschaften treffen heute zum siebten Mal aufeinander, und immer waren die Duelle sehr hart umkämpft und teilweise gar dramatisch. „Gegen Wolfenbüttel waren es irgendwie immer ganz besondere Spiele in stimmungsreicher Atmosphäre“, sagt Pastushenko. „Und uns erwartet sicherlich auch diesmal ein heißer Tanz.“
In Bestbesetzung wird der RSV allem Anschein nach allerdings nicht antreten können. Zuletzt fehlten verletzungsbedingt Alex Büchsler und Dennis Langer, und auch Tobias Lange und Mychal Green konnten unter der Woche nicht am Training teilnehmen. Über ihren Einsatz entscheidet Pastushenko kurzfristig.
Henner Mallwitz
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