
© Andreas Klaer
Sport: Neue Wege außerhalb des Weltkulturerbes
Fußball-Drittligist SV Babelsberg 03 startet am Montag in die Saisonvorbereitung – ohne Konditionsläufe im Babelsberger Park
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Christian Benbennek fiebert dem Montag entgegen. Übermorgen startet Fußball- Drittligist SV Babelsberg 03 mit Benbennek als neuem Chefcoach in die Vorbereitung auf die neue Saison, die am 21. Juli angepfiffen wird. „Die Trainingspläne sind geschrieben – es kann losgehen“, sagt der 39-Jährige, der am 15. Mai Nachfolger des zwei Tage zuvor überraschend beurlaubten Dietmar Demuth wurde.
Momentan hat der SVB für das kommende Spieljahr 18 Kicker unter Vertrag. Ursprünglich wollte Benbennek am Montag seinen kompletten neuen 22-köpfigen Kader begrüßen. „Ob es dann auch 22 sein werden, hängt auch von Gesprächen ab, die am Wochenende noch geführt werden“, erklärt der Coach. „Ich bin aber guter Dinge, dass es 20, 21 sein werden.“ Sollte der Kader am Montag noch nicht komplett sein, „werden wir nichts übereilen, sondern den Fuß ein bisschen vom Gas nehmen, mit der unter Vertrag stehenden Mannschaft beginnen und in Ruhe gucken, wer noch zu uns passt.“ Theoretisch hätte Babelsberg 03 bis zum Transferschluss am 31. August Zeit, sich für die Spiele bis zur Winterpause weiter zu verstärken.
Aus der bisherigen Drittliga-Mannschaft des SVB werden – bislang – zehn Spieler weiter dabei sein. Markus Müller, Benjamin Kauffmann, Christian Groß, Matthias Kühne und Zlatko Hebib hatten noch bis 2013 geltende Verträge mit dem SVB; Mickael Nelson, Kofi Schulz und Mateusz Szczur wurde die Freigabe zum Vereinswechsel erteilt. Mit Daniel Zacher, Matthias Rudolph, Lennart Hartmann, Sergej Evljuskin und Sebastian Rauch wurden die ausgelaufenen Kontrakte verlängert. Offen ist noch, ob Julian Prochnow, Nicolas Hebisch und Dennis Lemke am Babelsberger Park bleiben. Neu im Karl-Liebknecht-Stadion sind – bisher – Niko Opper (von Bayer Leverkusen II), Daniel Reiche (MSV Duisburg), Frederic Löhe (Borussia Mönchengladbach II), Christian Essig (FC Heidenheim), Philipp Kreuels (VfL Wolfsburg II), Kai-Fabian Schulz (FC Carl Zeiss Jena), Oliver Kragl (Germania Halberstadt) und Assimiou Touré (zuletzt vereinslos). Reiche, Kreuels und Kragl kennt Babelsbergs neuer Coach schon aus seiner früheren Trainertätigkeit bei der U 19 des VfL Wolfsburg und bei Eintracht Braunschweig II. Reiche, der Babelsbergs Abwehrchef werden soll, „habe ich als 15-Jährigen nach Wolfsburg geholt“, erinnert sich Benbennek. „Kreuels habe ich damals von Essen geholt, Kragls gehörte auch zu meiner A-Jugend.“ Einen Bonus hätte das Trio dadurch jetzt aber nicht. „Wir haben sie verpflichtet, weil sie Qualitäten haben und auch charakterlich zu unserer neuen Mannschaft passen. Aber sie müssen sich natürlich wie alle anderen Spieler auf dem Feld beweisen.“ Es sei eine große Herausforderung, gleich acht neue Spieler ins Team zu integrieren, meint der Coach. „Zu meinen ersten Ansprechpartner dabei wird Matthias Rudolph gehören, der ja nicht nur der älteste Spieler der neuen Mannschaft, sondern als Coach unserer U 17 auch ein Trainerkollege ist.“
Neuer Assistenzcoach des SVB ist Cem Efe, der von 2000 bis 2002 selbst das Nulldrei-Trikot trug und damals 14 Zweit- sowie elf Regionalliga-Partien für die Blau- Weißen bestritt. Der 33-Jährige ist seit 2008 als Trainer in Berlin tätig; in dieser Saison coachte er den Berlin-Ligisten FC Hertha 07 Zehlendorf, der derzeit auf Tabellenplatz sieben liegt. Efe – gerade zum Trainer des Jahres in der Berlinliga gekürt – war jetzt aber im Urlaub und begutachtet momentan im österreichischen Kärnten das Vier-Sterne-Hotel Hafnersee in Keutschach, in das Babelsbergs Drittliga-Kicker am 27. Juni zu einem elftätigen Trainingscamp reisen. „Cem Efe guckt sich dort die örtlichen Gegebenheiten an und organisiert Testspiele. Wir stehen in ständigem telefonischen Kontakt“, erzählt Benbennek, der den Deutsch-Türken nun an seiner Seite haben wird; ebenso wie Sebastian Rauch als Torwartcoach und Physiotherapeut Matthias Pefestorff als Athletiktrainer.
Pefestorff und Mitarbeiter des Centrums für Sportwissenschaft und Sportmedizin der Charité Berlin – eines Kooperationspartners des SVB – werden am Montagvormittag die Spieler einer ersten Leistungsdiagnostik unterziehen. Die bislang üblichen Trainingsläufe durch den Babelsberger Park soll es nach dem Willen des neuen Chefcoachs so gut wie gar nicht mehr geben. „Nur dann, wenn es wirklich nötig ist“, sagt Christian Benbennek. „Ich habe einen anderen Ansatz, mein Plan sieht anders aus. Man kann auch gut Kondition und Grundlagen steigern und gleichzeitig mit dem Ball arbeiten. Meine bisherigen Mannschaften gehörten immer zu den fittesten in ihrer Spielklasse.“ Das will er nun auch mit dem SVB 03 erreichen – ab kommendem Montag.
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