
© Andreas Klaer
Potsdamer Stadtentwicklung: Neue Wohnungen für 6200 Menschen
Die Stadt Potsdam weist Potenzialflächen im Umfeld des Hauptbahnhofes aus und will Investoren zum Bau von Kitas verpflichten.
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In Potsdam sollen bis 2020 rund 3300 neue Wohnungen gebaut werden, die Platz für 6200 Menschen bieten. Die Bauverwaltung hat insgesamt 15 sogenannte Wohnungsbau-Potenzialflächen definiert, die heute den Stadtverordneten vorgestelle werden sollen.
Die Bauflächen dafür liegen um den Hauptbahnhof, in der Templiner Vorstadt, auf Hermannswerder, am und auf dem Brauhausberg, in der Speicherstadt, auf dem alten Tramdepot, den benachbarten Tennisplätzen und hinter dem Humboldt-Gymnasium in der Heinrich- Mann-Allee. Außerdem umfassen die Potenzialflächen das geplante Quartier der Wohnungsbaufirma NCC „Am Nuthewinkel“, die Erweiterung der Siedlung „Am Brunnen“ sowie eine Verdichtung der Eigenheimsiedlung zwischen der Brunnen-Siedlung und der Waldstadt II.
Einige der Flächen werden bereits entwickelt oder zumindest konkret beplant. Dazu zählt etwa das Areal nördlich des Hauptbahnhofs, auf dem Semmelhaack mit dem Bau der „Auenhäuser“ begonnen hat, das Tramdepot, auf dem die Pro Potsdam 400 Wohnungen bauen will oder die mittlere und nördliche Speicherstadt, die der Berliner Investor Klaus Groth mit Wohnungen bebaut bzw. bebauen will. Noch ganz frisch sind wie berichtet Pläne für die Erweiterung der Brunnen-Siedlung in die Ravensberge hinein um etwa 450 Wohnungen. Kleinere, mit Garagen bebaute Randflächen des Gebiets gehören den Genossenschaften PBG und 1903, der größte Teil, der aus Wald besteht, gehört jedoch dem Land. Für dieses Projekt soll ein Bebauungsplan ausgearbeitet werden, kündigte Baudezernent Matthias Klipp (Bündnisgrüne) am Dienstag an. Die Neubebauung soll der denkmalgeschützten Siedlung aus den 20er Jahren, die in den 50er Jahren bereits erweitert wurde, als Außenring eine weitere „Zwiebelschale“ hinzufügen. Der Gestaltungsrat hatte das Projekt in der vergangenen Woche bereits mit Lob bedacht. Ob die Genossenschaften ihre eigenen Flächen entwickeln, hänge von der Finanzierung ab, sagte PBG-Vorstand Roland Zellmann den PNN. Das gesamte Vorhaben schätzte er auf 80 Millionen Euro – weit über dem, was die vergleichsweise kleinen Genossenschaften stemmen könnten.
In der Eigenheimsiedlung gebe es noch Verdichtungspotenzial für etwa 200 Wohnungen in Ein- und Zweifamilienhäusern, sagte Erik Wolfram vom Bereich Stadtentwicklung. Die Baupotenziale in der Templiner Vorstadt an der Vorderkappe und auf Hermannswerder sind ebenfalls eher kleinerer Natur.
Nach wie vor Probleme gibt es bei dem städtischen Grundstück, das jetzt vom Tennisclub Rot-Weiß e.V. genutzt wird. Wie berichtet sollen die Plätze auf das Gelände des ehemaligen Plattenwerks in der Heinrich-Mann-Allee verlagert werden. Der Verein wolle seinen angestammten Platz nach wie vor „nur ungern“ räumen, auf dem Alternativgelände gebe es Erschließungsprobleme, so Klipp. Stadt und Verein seien im Gespräch, wann es zu einer Einigung komme, sei aber noch unklar, sagte der Dezernent.
Um die neuen Wohnquartiere auch mit entsprechender sozialer Infrastruktur auszustatten, will die Stadtverwaltung künftig verstärkt private Investoren zur Kasse bitten und sie etwa ab einer bestimmten Projektgröße vertraglich zum Bau einer Kita verpflichten. Es könne nicht sein, „dass die Stadt Planungsrecht schafft und Flächen vergoldet und anschließend auf den Kosten für die soziale Infrastruktur sitzenbleibt“, betonte der Baudezernent.
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