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Landeshauptstadt: Neuer Bewerber um Bürgerhauskneipe

Positive Aussichten für den Schlaatz 2007 / Viele Initiativen rund ums Weihnachtsfest

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Für die seit Monaten leerstehende Kneipe des Bürgerhauses am Schlaatz gibt es einen Bewerber. Wie Geschäftsführerin Barbara Rehbehn anlässlich des 1. Weihnachtsmarktes im Schlaatz-Zentrum erklärte, bewerbe sich der Internationale Bund (IB) darum. Der will die Räume allerdings nicht mehr als Gastwirtschaft betreiben, sondern als Integrationsstätte und als Treff für soziale Projekte. „Das würde sehr gut in unser Profil passen“, meint die Bürgerhauschefin. Allerdings könne der IB keine Gewerbemiete zahlen und so werde derzeit noch über die finanziellen Folgen der Umwidmung verhandelt.

Gastwirtschaften haben im Schlaatz offenbar keine Überlebenschance. Inzwischen ist nicht nur das Gebäude des „Keilers“ abgerissen, auch alle anderen Kneipen-Versuche scheiterten am mangelnden Besuch. „Wer in Gesellschaft sein Bier trinken will, der stellt sich an den Kiosk“, sagt Rehbehn aus Erfahrung. Für die Bowlingbahn sieht sie dagegen Überlebenschancen. Um die bewirbt sich der Saunabetreiber. Das Haus arbeitete 2006 trotz der ungeklärten Finanzierung erfolgreich. Rehbehn spricht von rund 68 000 Besuchern. Das sind etwa so viel wie im Vorjahr. Und das, obwohl man wegen fehlender Kneipenmieteinnahmen einige Projekte und Veranstaltungen ausfallen lassen musste.

Da die Schlaatzbewohner nicht viel überflüssiges Geld haben, um es auf Festen und Märkten auszugeben, probte man zum 1. Schlaatzer Weihnachtsmarkt am Sonnabend das soziale Engagement mit und für die Bürger. An der Organisation des noch etwas kahl wirkenden Marktes mit elf Ständen hatten die evangelische Kirche, das Bürgerhaus, das Haus der Generationen und Kulturen und die Kita Nuthespatzen mitgewirkt. Aber auch die Volkssolidarität oder der Kinderklub „Unser Haus“ wirkten mit. Es gab Kasperletheater und musikalische Auftritte live. Da schmetterte zum Auftakt nicht nur das Eisenbahnerorchester, das im Bürgerhaus probt, es war auch der Posaunenchor Babelsberg zu Gast und die Gruppe „Intergrün“, die vom Integrationsverein AIB als Ein-Euro-Jobber beschäftigt der Kunst huldigen dürfen, sangen sehr stimmungsvoll russische Weihnachtslieder. „Weihnachten wird auch von sehr vielen ausländischen Schlaatzbewohnern gefeiert“, meint der Diakon der evangelischen Kirche Matthias Stempfle, der für die „Kirche im Kiez“ verantwortlich zeichnet. Das treffe für so manchen Russlanddeutschen zu, aber auch für afrikanische Christen. Die Nigerianerin Pat Amed, die beim Bruzzeln und Backen mithalf, bestätigte das. Seit 2001 wohnt sie in Potsdam und feiert hier mit Bekannten und Freunden eher turbulente Weihnachten. Besinnung auf den Ursprung des Festes bietet dagegen Stempfle am Heiligabend an, auch das ein Novum für das Wohngebiet. Um 18 Uhr lädt er zum Gottesdienst in freier Form ins Bürgerhaus ein, danach gibt es einen Imbiss und zwischen 20 und 22 Uhr kann man miteinander plaudern.

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