Sport: Neuer Bolide für Brendel
Kanu-Olympiasieger paddelt in topmodernem Boot
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In der Bootshalle am Ufer des Templiner Sees, der Garage des Kanu Clubs Potsdam, steht Sebastian Brendel und präsentiert sein neues Wassergefährt. Von den vielen pechschwarzen Booten drumherum hebt sich seines deutlich ab. Frisch aus der Fabrik ist der leuchtend weiße Bolide gekommen, er glänzt im Licht, das durch die Tür ins Innere der Halle fällt.
„Ich bin sehr zufrieden, sieht toll aus“, findet der Canadier-Olympiasieger. Bei der Weltmeisterschaft in Mailand (19. bis 23. August) wird die Wettkampfpremierenfahrt stattfinden. Das Gefühl, wie das Boot durch das Wasser gleitet, wird ihm dabei vertraut sein, denn zuvor fuhr er einen baugleichen Prototypen. „Mit dem bin ich sehr gut klar gekommen, wurde darin vergangenes Jahr Weltmeister.“ Allerdings war dieses Vehikel ohne große optische Besonderheiten ausgestattet. Daher sollte nun sein angestammter polnischer Bootsbauer Plastex eine persönliche Note einbringen.
In Zusammenarbeit mit Brendels Hauptunterstützer „Go!“, einem Logistik- und Kurierunternehmen, wurde die passende Idee gefunden. Ganz im Stile des Metiers des Sponsors schlängeln sich dessen auflackierte Logos einem Paketband ähnlich um das Boot. Zugleich wirkt dies wie ein Anfeuerungsruf für den derzeit weltbesten Canadierfahrer: „Go! Go! Go!“
5,20 Meter sei sein neues Arbeitsgerät lang und wiegt 14 Kilogramm. „Das sind verbindliche Standardwerte, die müssen eingehalten werden“, sagt der 27-Jährige. Kostenpunkt für den Carbonflitzer? „Das Modell an sich etwa 3000 Euro, mit der aufwendigen Lackierung sind wir bestimmt bei rund 5000.“ Der Hersteller sponsert das Ganze für seine Galionsfigur, die beim Besuch der Plastex-Internetseite sofort plakativ in Großaufnahme erscheint.
Am Sonntag geht das topmoderne Boot auf Reisen. Von Potsdam nach München. Dort bereitet sich Sebastian Brendel mit der deutschen Nationalmannschaft – darunter die KCP-Athleten Ronald Rauhe, Stefan Kiraj, Ronald Verch, Franziska Weber und Conny Waßmuth – auf die WM vor. Feinschliff holen für die Titelrennen, bei denen die Konkurrenz den gebürtigen Schwedter und dessen weißes Gefährt möglichst nur von hinten sehen soll. Durch das olympische Wasser von Rio 2016 wird Brendel allerdings wieder mit einem anderen Boot paddeln. „Bei Olympia ist keine Werbung darauf erlaubt – also werden wir uns dann wieder etwas Neues einfallen lassen.“ tog
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