Landeshauptstadt: „Neuer, fetziger, besser“
Für das neue Bad am Brauhausberg wurde der Bauantrag eingereicht. Nun ist klar, welche Becken, Saunen und Rutschen es geben wird
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Innenstadt - Für das neue Schwimmbad am Brauhausberg haben die Stadtwerke den Bauantrag eingereicht. Die Unterlagen seien am 28. Mai an die Potsdamer Bauverwaltung übergeben worden, sagte Stadtwerke-Chef Wilfried Böhme am Mittwoch. Voraussichtlich Ende August soll die Baugenehmigung erteilt werden, wie Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) hinzufügte. Läuft alles nach Plan, werden dann die einzelnen Baumaßnahmen ausgeschrieben und die Arbeiten noch 2014 beginnen.
Erstmals wurden am Mittwoch auch die detaillierten Bad-Pläne nach dem Entwurf des Architekturbüros Gerkan, Marg und Partner (GMP) vorgestellt. So wird das Bad in mehrere Bereiche aufgeteilt, für die auch unterschiedlich hohe Eintrittspreise verlangt werden.
Das ist zum einen das Sportbecken mit zehn Bahnen à 50 Meter samt Ein- und Dreimetersprungbrett. Daneben ist ein Lehrschwimmbecken mit Hubboden geplant, sodass die Beckentiefe je nach Nutzung eingestellt werden kann. An einer Seite wird es eine Tribüne mit 400 Plätzen geben, die auch ohne Betreten des Schwimmbereichs zu erreichen sein wird.
Ebenfalls im Erdgeschoss – aber durch Drehkreuze und Glaswände vom Sportbecken getrennt – soll das hauptsächlich für Familien gedachte Freizeitbad untergebracht werden. Geplant ist neben einem Kleinkinderbecken mit Minirutsche und anderen Spielgeräten auch ein sogenanntes Freizeitbecken, ausgestattet unter anderem mit einem Strömungskanal und Sprudelliegen. Gleich daneben sollen die Wellenrutsche sowie der Aufgang zur Röhrenrutsche eingerichtet werden. Diese soll vom Dach etwa 80 Meter lang in die Tiefe führen und wahrscheinlich mit Reifen zu benutzten sein, wie Ute Sello, Geschäftsführerin der Bäderlandschaft Potsdam, sagte. Welche Rutsche genau eingebaut werde, sei noch nicht entschieden und daher auch noch nicht in der Visualisierung eingezeichnet. „Aber wir wollen uns natürlich von den Bädern in der Umgebung abheben. Unsere Rutsche wird neuer, fetziger, besser“, versprach Sello.
Das erste Stockwerk des Gebäudes wird den Schwimmbad-Imbiss beherbergen, der sowohl vom Freizeit- als auch vom Sportbereich zu erreichen sein und als Selbstbedienungsrestaurant konzipiert wird. Daneben sollen die Umkleidekabinen für den Saunabereich untergebracht werden – die Schwimmbad-Umkleiden samt Behinderten-, Sammel- und Familienabteilen befinden sich im Erdgeschoss. Noch eine Etage weiter oben wird dann der Wellnessbereich mit Innen- und Außenbereich untergebracht. Geplant sind mehrere Saunen, ein Dampfbad, ein türkischer Hamam, ein Whirlpool, Ruhe- und Massageräume sowie ein kleineres Schwimmbecken, das den Innen- mit dem Außenbereich verbindet. Von der Terrasse, einzelnen Saunen sowie vom Ruheraum aus haben die Besucher eine gute Aussicht auf Babelsberg beziehungsweise die Havel, wie Sello sagte.
Für die Autofahrer sollen in der Tiefgarage sowie im Außenbereich insgesamt gut 150 Stellplätze zur Verfügung stehen. Hinzu kommen 400 Fahrradstellplätze sowie Parkmöglichkeiten für Motorräder und Busse.
Die Eintrittspreise für das Sportbad würden sich an jenen im Kiezbad Stern orientieren, sagte Sello. Eine Zwei-Stunden-Karte kostet dort wie im alten Brauhausberg-Bad derzeit 3,50 Euro, eine Familienkarte 7 Euro. Wie viel das Familienbad und der Wellnessbereich kosten werden, sei noch unklar, so Sello. Man werde sich dabei an den Wettbewerbern orientieren. Jeder Besucher werde mit einer elektronischen Chipkarte ausgestattet, die ihm Zugang zu bestimmen Bereichen gewährt. Wer sich spontan entscheide, in einen anderen Badbereich zu wechseln, könne dies gegen Aufpreis problemlos tun, sagte Sello.
Weiterhin ist geplant, das Bad Ende 2016 zu eröffnen, sagte Jakobs. Erst dann könne die alte Halle abgerissen und mit dem Bau der Wohnhäuser oberhalb begonnen werden. Was mit dem Terassenrestaurant „Minsk“ passiere, sei weiterhin unklar. Seit Anfang Mai läuft ein Interessenbekundungsverfahren, mit dem geklärt werden soll, ob sich ein Investor für das leer stehende DDR-Gebäude findet. Die Frist dafür läuft erst Ende Juni ab. Wird das „Minsk“ abgerissen, können mehr Wohnhäuser gebaut werden, was wiederum ein Mehr an Einnahmen bedeutet – Geld, das in die Finanzierung des Badneubaus fließen soll. Die Kosten bewegten sich zwischen 31,4 und 36,2 Millionen Euro, sagte Böhme. Wie hoch sie letztlich seien, hänge aber von den tatsächlichen Baukosten ab. Ursprünglich sollte der Bau 23 Millionen Euro kosten.
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