Landeshauptstadt: Neuer Hof, alter Hort
Bürgel-Schulhof eingeweiht / Platzmangel im Hort spitzt sich zu, doch bisher geplanter Umbau zu teuer
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Babelsberg – „Wir haben ein schönes Problem“, erklärt der Geschäftsführer des Babelsberger Sanierungsträgers Stadtkontor, Rainer Baatz, „nämlich zu viele Kinder.“ Gestern durfte ein Teil von ihnen den neu gestalteten Schulhof in Beschlag nehmen. Nach fünfjähriger Sanierungs- und Gestaltungszeit und einer Gesamtinvestition von rund drei Millionen Euro wurde der Schulhof der Bruno H. Bürgel-Schule seiner Bestimmung übergeben. 352 Grundschüler lernen derzeit in der Einrichtung in der Karl-Liebknecht-Straße, mit dem kommenden Schuljahr 2007/2008 würden es 370 Schülerinnen und Schüler. „Dann müssen wir einen Aufnahmestopp verhängen“, sagt Christina Riccius, Schulleiterin der „Bruno H. Bürgel“.
Die wachsende Schülerzahl lässt auch die Hortbetreuung an ihre Kapazitätsgrenzen stoßen. Am Nachmittag verteilt sich die Grundschülerschaft auf derzeit vier Standorte: Horträume in der Schule, die Kita „Weberspatzen“ am Weberplatz, die Karl-Liebknecht-Straße 113 und die „Andere Kinderbetreuung“ (Aki) im Kulturhaus Babelsberg; allesamt in Trägerschaft der AWO Kinder- und Jugendhilfe gGmbH. Schon längere Zeit plane die Arbeiterwohlfahrt einen Ausbau des Hortplatzangebotes in Babelsberg. Die Pläne allerdings seien jetzt ins Stocken geraten, wie Angela Basekow, AWO-Bezirksverbands-Geschäftsführerin, den PNN erklärte. Ursprünglich habe man eine Remise auf dem Grundstück Karl-Liebknecht-Straße 113 gegenüber von der Bürgel-Schule zu einer Betreuungseinrichtung umbauen wollen. „Ein sehr kompliziertes Bauvorhaben mit enormem Kostenaufwand, der einen wirtschaftlichen Hortbetrieb nahezu unmöglich macht“, so die AWO-Chefin. Man wolle das Geld lieber für die Kinder statt für die Sanierung eines denkmalgeschützten Bauwerks ausgeben. Deshalb habe man inzwischen von diesem Projekt Abstand genommen und sei nun auf der Suche nach einem anderen Grundstück in Babelsberg, um ein neues Angebot zu schaffen. Es werde überlegt, das Kita-Haus am Weberplatz komplett für die Hortkinder umzurüsten und die vier Standorte dort zusammenzuziehen. Für die „Weberspatzen“ müsste dann ein neuer Ort gefunden werden. Die Suche danach gestalte sich allerdings schwierig, wie die Potsdamer AWO-Geschäftsführerin sagt. „Der Babelsberger Immobilienmarkt ist dicht.“
Das Haus am Weberplatz, das an den Schulhof der Grundschule grenzt, wäre ideal. Schon jetzt nutzten alle Hortkinder die vielen Spielgeräte mit Rutsche, Wasserlauf und Balancierparcours sowie den Bolzplatz. Mit einem entsprechenden pädagogischen Konzept sei dies auch die beste Voraussetzung für eine Ganztagsschule, wie Schulleiterin Riccius zugibt. „Die Idee einer ganztägigen Betreuung wird weiter verfolgt“, sagt sie. 2007 wird die Bruno H. Bürgel-Schule mit eigenem Observatorium auf dem Dach hundert Jahre alt. Und es werde weiter in sie investiert, versprach die Bildungsbeigeordnete Gabriele Fischer. Die Sanierung des Haupthauses mit 14 Klassenzimmern und dem Lehrerraum stehe dann an.
Nicola Klusemann
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