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Landeshauptstadt: Neuer Streit um Wunderkind Sanders wollen verkaufen, Joop pocht auf Verträge

Berliner Vorstadt - Turbulente Zeiten beim Potsdamer Designer Wolfgang Joop und seinem Mode-Unternehmen Wunderkind: Die Miteigentümer des Modelabels wollen nach einem Bericht der „Wirtschaftswoche“ ihre Anteile verkaufen. Das Noch-Investoren-Ehepaar Hans-Joachim und Gisa Sander aus Potsdam und Düsseldorf habe sich bereits auf einen Kaufvertrag mit dem Finanzinvestor Clemens Vedder verständigt, schreibt das Blatt und beruft sich auf Angaben von Sander.

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Berliner Vorstadt - Turbulente Zeiten beim Potsdamer Designer Wolfgang Joop und seinem Mode-Unternehmen Wunderkind: Die Miteigentümer des Modelabels wollen nach einem Bericht der „Wirtschaftswoche“ ihre Anteile verkaufen. Das Noch-Investoren-Ehepaar Hans-Joachim und Gisa Sander aus Potsdam und Düsseldorf habe sich bereits auf einen Kaufvertrag mit dem Finanzinvestor Clemens Vedder verständigt, schreibt das Blatt und beruft sich auf Angaben von Sander. Vedder könnte damit die Mehrheit an dem Unternehmen übernehmen, hieß es. Denn inzwischen gehören den Sanders – sie ist Erbin des Kosmetikkonzerns Wella – zwei Drittel von Wunderkind.

Nach Angaben von Joops Sprecher Edwin Lemberg ist der Stardesigner bisher nicht über die Pläne der Sanders informiert worden. „Bevor da etwa passieren kann, hat Wolfgang Joop ein Vorkaufsrecht für die Sander-Anteile an Wunderkind“, sagte Lemberg am Mittwoch den PNN.    Ein Verkauf ohne Zustimmung Joops sei aus seiner Sicht nicht möglich. „Bevor sich da etwas bewegt, können Monate vergehen“, so Lemberg.

Er bestätigte den PNN, dass Joop selbst derzeit Angebote von verschiedenen Investoren prüft: „Es gibt verschiedenste Angebote von verschiedenen Seiten und mit unterschiedlichen Richtungen.“ Auch der von Sanders angestrebte Umzug der Firma nach Berlin stehe zur Disposition. Joops Ziel sei es, das Team am Heiligen See zu erhalten: „Kreatives Zentrum soll Potsdam bleiben. Wir werden der Stadt erhalten bleiben – in der Villa Rumpf“, so Lemberg. Wunderkind befindet sich, wie berichtet, derzeit im Umbau, es gab Entlassungen.

„Wir verhandeln zwar mit internationalen Investoren, die sich aufgrund des Renommees der Marke Wunderkind für einen Einstieg interessieren, aber bis auf weiteres gibt es keine Veränderungen im Gesellschafterkreis“, sagte Lemberg.

Lemberg wies Vorwürfe und Forderungen von Großinvestor Vedder zurück, die dieser in einem Schreiben an Joop formulierte, aus dem die „Wirtschaftswoche“ zitierte. Vedder kritisiert darin die Führung von Wunderkind durch Vertraute von Joop sowie das Finanzmanagement. Das Schreiben habe man bei Joop zunächst nicht gekannt, so Lemberg. Zwar liege es inzwischen vor, allerdings sei ihm und Wolfgang Joop absolut unklar, in welcher Funktion Vedder den Brief an Joop geschrieben habe. Denn bislang gehöre Vedder nicht zum Investorenkreis des Unternehmens.

Im Januar hatten sich die Wella-Erben nach längerem Streit mit Joop um die Ausrichtung der Marke Wunderkind zunächst durchgesetzt. Damals wurde erklärt, das Unternehmen werde „neu ausgerichtet“. Es handle sich um einen „Prozess der Restrukturierung“, der „eingeleitet worden“ sei, so Wunderkind-Geschäftsführer Markus Henning damals. „Der Spiegel“ hatte damals berichtet, Wunderkind solle profitabler werden und dafür neu ausgerichtet werden – weg vom „klassischen Fashion-System“. Peter Tiede (mit dpa)

Peter Tiede (mit dpa)

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