Landeshauptstadt: Neuer Vorstoß zu Treffpunkt Freizeit
Tonkünstler-Verband will Freizeitstätte als Zentrum der Wissenschaft und der Kunst von Jugendlichen
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Mit weitreichenden Vorschlägen zur Zukunft des Treffpunkts Freizeit hat sich der brandenburgische Tonkünstler-Verband zu Wort gemeldet. „Der Treffpunkt sollte zu einem Zentrum der Wissenschaft und der Kunst von Jugendlichen werden“, sagte Andrea Conrad, Vizechefin des Tonkünstler-Verbands, der sich laut Satzung für Interessen von Musikern einsetzt.
Für ihre Idee hat Andrea Conrad bereits Schreiben an Stadtverwaltung und andere Institutionen der Landeshauptstadt gerichtet. „Es sollte ein Haus für Jugendmusikarbeit entstehen", so Andrea Conrad gegenüber den PNN. Solch ein Angebot, „Hochkultur für Kinder“, fehle in Potsdam noch, sagte die Theaterwissenschaftlerin. Dazu sollte auch das Kindermusik-Theater „Buntspecht“ wieder an den Treffpunkt angedockt werden, um auch dessen Programm anspruchvoller zu gestalten, so Andrea Conrad. „Ein solches Musiktheater kann noch mehr Qualitäten haben als bisher“, sagte die Künstlerin. Vorstellbar sei etwa, die Kinder von einem echten Orchester begleiten zu lassen und insofern auch andere Kulturinstitutionen der Landeshauptstadt in die Arbeit der „Buntspechte“ einzubinden.
Zugleich betonte Andrea Conrad aber auch, sie wolle mit ihren Vorschlägen „niemand ausgrenzen“, es solle niemand aus dem Treffpunkt „vertrieben“ werden. Details ihrer Vorstellungen möchte die Regisseurin morgen dem Jugendhilfeausschuss erläutern, dafür hat sie Rederecht beantragt: „Es geht mir um anspruchsvolle Jugendmusikarbeit für Potsdam.“
Anlass für den Vorstoß von Andrea Conrad, die zugleich in Potsdam das Festival der Neuen Musik für Kinder leitet, ist der Umbruch, in dem sich der Treffpunkt Freizeit gerade befindet. Wie berichtet, wollen die Malteser Werke ihren Betreibervertrag für die Freizeitstätte am Neuen Garten so schnell wie möglich kündigen. Mit einem Interessenbekundungsverfahren sucht die Stadt einen neuen Träger, der im Herbst gefunden werden soll. Hauptgrund für den Rückzug der Malteser sind Querelen mit dem Kindermusik-Theater „Buntspecht“, das seit Anfang des Jahres unabhängig vom Treffpunkt am Bürgerhaus am Schlaatz angesiedelt ist. Die Förderung für das Theater von 65 000 Euro im Jahr wurde dem Treffpunkt abgezogen, der nun 327 000 Euro erhält.
Allerdings gibt es an den „Buntspechten“ auch Kritik: So wollen die Grünen die sozialpädagogische Arbeit des Theaters einer Prüfung unterziehen. Nach ihrer Meinung habe sich das Theater in der freien Theaterszene zu behaupten. Auch dieser Antrag soll im Jugendhilfeausschuss behandelt werden. Henri Kramer
Henri KramerD
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