Landeshauptstadt: Neuer Waschhaus-Chef will Verbesserungen Wilfried Peinke beklagt mangelhaften Brandschutz, zu wenig Toiletten und unschöne Freiflächen
Wilfried Peinke entschuldigte sich zwar für das Nebulöse in seinen Ausführungen. Trotzdem beließ es der neue Geschäftsführer der Waschhaus Potsdam gGmbH am Donnerstag im Kulturausschuss bei der Vorstellung der aktuellen Situation des Veranstaltungshauses größtenteils bei ein paar wenigen konkreten Beispielen.
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Wilfried Peinke entschuldigte sich zwar für das Nebulöse in seinen Ausführungen. Trotzdem beließ es der neue Geschäftsführer der Waschhaus Potsdam gGmbH am Donnerstag im Kulturausschuss bei der Vorstellung der aktuellen Situation des Veranstaltungshauses größtenteils bei ein paar wenigen konkreten Beispielen. Aber diese waren aussagekräftig genug, um zu zeigen, dass es nicht gut steht um das Waschhaus im Besonderen und um die Schiffbauergasse im Allgemeinen.
Anfang März hatte Peinke, nach langem Ringen, wie er sagte, als Waschhaus-Chef den neuen Nutzungsvertrag mit der Stadt für die sanierten Räume in der Schiffbauergasse unterschrieben. Doch mit der Gestaltung des inhaltlichen Konzeptes könne er sich derzeit nicht beschäftigen. Mängel an den Gebäuden und die damit verbundenen „rechtlichen und normativen Dinge“ würden seine Kräfte binden. Im Klartext: Peinke sieht erheblichen Nachbesserungsbedarf in den Häusern.
„Ich möchte erreichen, dass die räumlichen Zustände denen entsprechen, wie sie zur Übergabe hätten sein müssen“, sagte Peinke. Zu wenig Toiletten in der Waschhaus-Arena, mangelhafter Brandschutz, die äußere Gestaltung um das Waschhaus – es gibt genug zu tun für Peinke. Da er, bevor er nach Potsdam kam, um das insolvente Waschhaus zu übernehmen, für andere Kultureinrichtungen ähnliche Sanierungsmaßnahmen begleitet hat, kann er sich über das Ergebnis in der Schiffbauergasse nur wundern. Zwischen den Sanierungsplanungen und der Übergabe an die Nutzer muss etwas passiert sein, das Peinke dann doch sehr konkret auszudrücken wusste: „Da wurde wohl nicht nachgedacht!“ Besser gesagt, die Nutzer nicht ausreichend einbezogen.
Peinke glaubt an das Potenzial der Schiffbauergasse und kann das Gerede von dem „tot sanierten Kulturstandort“ nicht mehr hören. Doch es könne nicht sein, dass bei Veranstaltungen in der Waschhaus-Arena mit über 1000 Gästen Dixie-Toiletten vor der Tür aufgestellt werden müssen und wegen des mangelhaften Brandschutzes Feuerwehrleute patrouillieren, die er noch aus dem geringen Budget bezahlen muss. „So kann es nicht bleiben“, sagte Peinke mit Nachdruck und meinte auch die beliebige Gestaltung der Freiflächen in der Schiffbauergasse. „Wir brauchen ein wiedererkennbares Bild der unterschiedlichen Häuser, Grün auf den Freiflächen und ein Wegweisersystem, das weniger konfus als das jetzige ist.“ Von den Problemen, die er mit der derzeit ungenutzten Freilichtbühne habe, wolle er gar nicht reden. So sei er jetzt vor allem mit der Erstellung von Anträgen beschäftigt, denn schließlich muss es Veränderungen geben, dabei aber alles den offiziell anerkannten Weg gehen. Auch versuche er Einsicht in die Planungsunterlagen zu bekommen. „Doch da hakt es mächtig.“
Den Kulturausschussmitgliedern behagte Peinkes unschöne Bestandsaufnahme wenig. Schließlich waren in den vergangenen Monaten kaum positive Nachrichten von Potsdams Vorzeigekulturstandort zu hören. Saskia Hüneke (Grüne) sagte sogar, dass sie „keinen Sinn für einen Austausch“ erkenne. Einzig von Jens Gruschka, Die Linke, erhielt Peinke Zuspruch. „Das inhaltliche Programm des Waschhauses weiß zu überzeugen. Es müssen aber auch die Rahmenbedingungen stimmen“, sagte er. Der Rest bezog sich lieber auf Peinkes Aussage, dass er davon ausgehe, natürlich nur, wenn er sich durchsetzen werde, in einem Jahr nur gute Nachrichten überbringen zu können. Darauf freuen sich die Ausschussmitglieder schon jetzt. Dirk Becker
Dirk Becker
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